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Divertikel werden häufig als Nebenentdeckung von Vorsorgeuntersuchungen diagnostiziert

Foto: APA/EPA/JOERG CARSTENSEN

Wien -  Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand, die durch einen erhöhten Druck im Bereich der einmündenden Arterien entstehen. Die Veränderungen der Darmwand kommen gerade in westlichen Ländern sehr häufig vor und sind meist ernährungsbedingt.

Flüssigkeit und Ballaststoffe

Wie wichtig eine ausgewogene Ernährung ist, hat eine Experten-Veranstaltung zum Thema "Divertikel" im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Wien gezeigt. Denn um die die Ausstülpungen zu vermeiden, sollte man bereits in der Jugend viel Flüssigkeit in Verbindung mit faserstoffreicher Nahrung zu sich nehmen. Faser- und ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte quellen im Magen auf und benötigen zur optimalen Verdauung eine ausreichende Menge an Flüssigkeit.

Nebenentdeckung bei Vorsorgeuntersuchungen

Die Häufigkeit der Dickdarmdivertikel nimmt mit dem Alter zu, bei der Hälfte der über 70-Jährigen werden sie diagnostiziert. Die Ausstülpungen der Darmwand sind nicht schmerzhaft und bleiben meist unerkannt. Großteils entstehen sie in dem als Sigma bezeichneten Abschnitt des Dickdarms, der sich unmittelbar vor dem Enddarm befindet.

Werden Divertikel diagnostziert - in der Regel als Nebenentdeckung von Vorsorgeuntersuchungen - handelt es sich dabei nicht automatisch um eine Erkrankung. Nur bei rund zehn Prozent aller Divertikelträger entzünden sich die Veränderungen der Darmwand, indem sich Nahrungsmittelreste verfangen. Diese Entzündungen sind meist mit Schmerzen im linken Unterbauch verbunden. Dort macht der Darm im so genannten Sigma eine S-Kurve, wo Nahrungsmittel aufgrund der Divertikel leicht hängen bleiben können. Auch Fieber oder Schmerzen vor der Darmentleerung können Symptome einer Entzündung sein. Bei rund einem Prozent der Divertikelträger ist eine Operation notwendig.

Konservative Therapie oder Operation

Das ausführliche Aufklärungsgespräch ist daher von großer Bedeutung. Der Chirurg muss von Fall zu Fall entscheiden, ob eine Operation notwendig ist, oder ob eine konservative Therapie ausreicht. Machen Divertikel keine Probleme hilft oft schon die Zufuhr von genügend Flüssigkeit - also mindestens zwei Liter pro Tag. Kommt es zu Divertikelentzündungen muss mit dem behandelnden Arzt ein genauer Ernährungsplan erstellt werden. (red, derStandard.at)