Tokio - Honda hat seinen Formel-1-Rennstall an Teamchef Ross Brawn verkauft. Die neue Equipe wird unter dem Namen "Brawn GP Formula One Team" an der am 29. März in Melbourne beginnenden WM teilnehmen. Brawn will an seinen Piloten Jenson Button und Rubens Barrichello festhalten.

Seit dem im Dezember aufgrund der Wirtschaftskrise verkündeten Ausstieg von Honda kämpfte die im englischen Brackley ansässige Formel-1-Crew ums Überleben. Die Entscheidung über den Verkauf an den 54-jährigen Ex-Ferrari-Technikchef Brawn erfolgte, nachdem Gespräche mit der Virgin Group des britischen Geschäftsmanns Richard Branson erfolglos verlaufen waren. "Honda und Ross Brawn freuen sich, bestätigen zu können, dass die Zukunft des ehemaligen Honda Racing F1 Teams gesichert ist", hieß es in einem am Freitag verbreiteten Statement. "Mit sofortiger Wirkung wechseln die Besitzrechte zu Ross Brawn."

Eine Kaufsumme wurde nicht genannt - und tatsächlich scheint es sich so zu verhalten, dass die Japaner Brawn Geld für die Übernahme gegeben haben. Nach britischem Arbeitsrecht wäre die Abfindung für die etwa 700 Beschäftigten sowie die Auflösung wesentlich teurer gekommen. Dies hätte den Mutterkonzern bis zu 150 Millionen Euro kosten können. Korrekterweis handelt es sich also eher um einen "Kauf".

Der neue Teameigner zum Abschluss des Deals: "Die vergangenen Monate waren eine extreme Herausforderung für das Team, aber heute haben wir Beschlüsse gefasst, um seine Zukunft zu sichern." "Ich möchte mich bei Honda für die fantastische Kooperation und Unterstützung bedanken, aber auch dafür, dass sie soviel Vertrauen in meine Person und das Team gehabt haben."

Bezüglich der Verkaufssumme wurde vorerst ebenso nichts bekannt wie über den wohl zu erwarteten radikalen Personalabbau im Team, das bisher rund 700 Mitarbeiter zählte. (APA/dpa)