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Frauenanteil an Erwerbstätigen 2006, davon Wissenschafterinnen in Prozent; Frauenanteil in der Wissenschaft nach Geschäftsbereichen in Prozent; Wachstumsrate in der Wissenschaft 1998-2006 in Prozent

Grafik: APA/gfx

Wien - Nach wie vor sind Frauen in der Forschung und Entwicklung (F&E) stark unterrepräsentiert: Von fünf WissenschafterInnen ist eine weiblich. Im Hochschulsektor liegt der Frauenanteil am wissenschaftlichen Personal zwar noch bei 31 Prozent, doch im Unternehmenssektor gibt es nur zwölf Prozent Frauen.

"Aufholbedarf" und die Notwendigkeit für weitere Maßnahmen zur Förderung von Frauen ortete Infrastrukturministerin Doris Bures bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien anlässlich des Weltfrauentags am 8. März. Als besonders wichtig erachtet Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek die verpflichtende Einführung der 40-Prozent-Quote für alle Gremien an den Universitäten.

Es sind vergleichsweise wenig Frauen in der Wissenschaft beschäftigt: Im Jahr 2006 waren 45 Prozent der Erwerbstätigen Frauen, doch nur 20 Prozent der WissenschafterInnen waren weiblich. In den einzelnen Sektoren, die F&E durchführen, variiert der Frauenanteil stark: Der Unternehmenssektor, der größten F&E-Durchführungssektor, weist mit nur zwölf Prozent den geringsten Frauenanteil auf. Im Hochschulsektor, der zweitgrößte Sektor, ist ein knappes Drittel der ForscherInnen weiblich (31,1 Prozent).

Die Beschäftigung im Forschungsbereich ist zwischen 1998 und 2006 stark expandiert: Während die Beschäftigung bei den WissenschafterInnen insgesamt um 6,2 Prozent wuchs, lag die durchschnittliche Wachstumsrate bei den Frauen bei 12,9 Prozent und damit deutlich über jener der Männer (5,1 Prozent).

Beim F&E-Personal wuchs die Beschäftigung im gleichen Zeitraum durchschnittlich um 6,4 Prozent (7,5 Prozent bei Frauen, 6,1 Prozent bei Männern). Zum Vergleich: Die Gesamtbeschäftigung wuchs um nur 0,9 Prozent (1,5 Prozent bei Frauen und 0,5 Prozent bei Männern).

"Es ist ökonomisch dumm, auf die Hälfte des gesellschaftlichen Potenzials zu verzichten", sagte Bures. Als den Beitrag des Infrastrukturministeriums zur Stärkung der Position der Frauen in F&E kündigte die Ministerin für heuer einen neuen Staatspreis für Chancengleichheit in Forschung und Entwicklung an. Damit sollen besonderes frauenfördernde und -unterstützende Unternehmen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen ausgezeichnet werden.

Sechs Auszeichnungen sollen mit jeweils 10.000 Euro dotiert vergeben werden, die Ausschreibung startet am 23. März. Am 23. April soll zudem auch wieder ein "Girls' Day" abgehalten werden, an dem junge Mädchen Unternehmen besuchen und "nichttypische Berufe" für sich selbst kennenlernen sollen, so Heinisch-Hosek. (APA)