St. Pölten - Einen Tag nach den bekanntgegebenen Festnahmen zur Operation "Leopold" haben Polizisten in Niederösterreich in Sachen Bekämpfung der Drogenkriminalität nachgelegt. Zwei Tätergruppen wurden ausgeforscht, insgesamt gab es elf Festnahmen. Die neun Männer und zwei Frauen im Alter von 15 bis 32 Jahren sollen Suchtgift im Wert von etwa 910.000 Euro verkauft haben, berichtete die Exekutive am Donnerstag.

Die ausgehobenen beiden Drogenringe stehen nicht im Zusammenhang mit der Operation "Leopold" des Landeskriminalamtes (LKA) Wien und des Bundeskriminalamtes (BK), bei der insgesamt 174 Personen wegen Drogenschmuggels und -handels festgenommen wurden, 145 davon in Österreich. Federführend bei den mehrere Monate dauernden Ermittlungen in Niederösterreich waren Beamte der Autobahnpolizeiinspektion Schwechat, das zuständige LKA sowie Polizisten aus Melk und Pöchlarn.

Geschäft an der Autobahn

Acht Verdächtige sollen von Anfang 2006 bis September des Vorjahres 4,3 Kilogramm Heroin, 1,5 Kilo Marihuana oder 150 Gramm Kokain verkauft haben. Die illegalen Geschäfte seien vor allem an Autobahnraststationen der A1 und der S1 über die Bühne gegangen.

Für eine aus Mazedonien stammende Organisation sollen zwei Männer und eine Frau tätig gewesen sein. Sie sollen seit 2006 fünf Kilogramm Heroin sowie 750 Gramm Kokain veräußert haben. Das Suchtgift sei per Bus nach Österreich geschmuggelt worden. Die drei Verdächtigen sollen außerdem für einen versuchten und einen vollendeten Raubüberfall auf Geschäfte in Wien-Leopoldstadt am 13. November 2008 verantwortlich sein. Ein weiterer geplanter Coup einen Tag später wurde von Polizisten verhindert - durch die Festnahme der drei Kriminellen. (APA)