Sie ziehen sich zurück und sitzen alleine vor dem Computer oder sind besonders verhaltensauffällig: einsame Kinder. "Die familiere Kommunikation untereinander wird immer weniger", so Schulmedizinerin Bianca Bauer. Sie wird auf dem zweiten "Symposium gegen Einsamkeit" am 14. März im Wiener Ärztehaus einen Vortrag zu diesem Thema halten.

'Ich habe schon fünf PCs, ich will, dass meinte Eltern endlich mit mir sprechen'

"Kinder werden zwar häufig materiell verwöhnt, in dem sie viel an Geld und technisches Equipment bekommen, werden aber dadurch oft in eine Isolation geführt, weil keine Kommunikation mit ihnen geübt wird", kritisierte Bauer. "Ich hatte schon einmal einen achtjährigen Buben in meiner Praxis, der gesagt, hat: 'Ich habe schon fünf PCs, ich will, dass meinte Eltern endlich mit mir sprechen'", erzählte Majda Moser, Lebens- und Sozialberaterin und Initiatorin des Symposiums.

"Nicht selten resultieren daraus letztendlich auch psychische und psychosomatische Probleme", so Bauer. Es gibt aber auch Kinder, auf die ein enormer Druck bezüglich Leistung ausgeübt wird, so dass sie nur wenige oder gar keine echte Ruhephasen mehr haben. Einsame Kinder reagieren unterschiedlich: Die einen ziehen sich in ihrem Zimmer zurück, werden computer- oder handysüchtig. "Die anderen werden verhaltensauffällig, laut und sind lästig", so Bauer über ihre Erfahrungen.

"Mobbing und Burn out"

Das Einsamkeitssymposium findet bereits zum zweiten Mal statt. In den Vorträgen werden nicht nur einsame Kinder behandelt, sondern auch die Einsamkeit bei alten Menschen, am Arbeitsplatz oder alkoholsüchtigen Menschen. U.a. wird die ehemalige Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky ein Statement zum Thema "Mobbing und Burn out" halten. "Über 350 Besucher bei der ersten Veranstaltung im Jahr 2008 haben gezeigt, wie wichtig es ist, sich dieses Themas anzunehmen", erklärte Moser. In diesem Jahr rechnet man mit rund 400 Besuchern. (APA)