Klagenfurt - Vor allem im zweiten Halbjahr hat auch die Kärntner Sparkasse die Wirtschaftskrise zu spüren bekommen und nun das Gesamtjahr 2008 mit einem fast halbierten Jahresüberschuss abgeschlossen. Vorstandchef Alois Hochegger ist dennoch "zufrieden", wie er am Donnerstag vor Journalisten in Klagenfurt sagte.

Konkret ist der Konzernüberschuss nach Steuern von 20,6 Mio. Euro im Jahr 2007 auf 13 Mio. Euro gesunken. Gleichzeitig wurden jedoch die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft von 18,6 auf 33,4 Mio. Euro deutlich gesteigert. Die Bilanzsumme stieg auf 4,535 Mrd. Euro (2007: 4,075 Mrd.). Das Betriebsergebnis wurde um 22,7 Prozent auf 39 Mio. Euro gesteigert.

"Im derzeit schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ist das durchaus ein Ergebnis, das uns auch durch die nächsten Stürme führen wird", sagte Hochegger. "Wir hatten es allerdings leichter als Andere", meinte der Vorstandsvorsitzende. Die Sparkasse verfüge über eine Kernkapitalquote von 11,84 Prozent und eine "dementsprechende Liquidität". Die Bank brauche sich demnach "nicht um staatliche Hilfe anstellen".

Die deutliche Anhebung der Risikovorsorgen begründete Hochegger ebenfalls mit der Wirtschaftskrise. "Wir werden die Risikovorsorgen 2009 aber wieder auf ein normales Ausmaß zurückführen", meinte der Vorstandschef. "Die Wachstumsziffern für 2009 setzen wir allerdings begrenzt an", erklärte Hochegger. Die Unternehmen seien Vorsichtiger geworden. "Ertragsmäßig wird das eher ein schwieriges Jahr".

In Oberitalien wurde 2008 neben den bestehenden Filialen in Udine, Lignano und Treviso eine vierte Zweigstelle in Vicenca aufgesperrt. Außerdem wurde die Onlinebank "Filiale Virtuale" eröffnet. In den kommenden Jahren plant die Sparkasse eine Ausweitung auf bis zu zehn Standorten in Friaul und dem Veneto. "Die nächste Zweigstelle eröffnet in Pordenone, wir haben auch Triest und Padua im Auge", sagte Vorstandsdirektor Gernot Schmerlaib.

Die Anzahl der Kunden wurde in Italien durch die Eröffnung der Filialen gleich um 81,1 Prozent gesteigert, das Ausleihvolumen wurde verdoppelt, das Kundenvermögen stieg um 31,7 Prozent. In Slowenien lag die Zahl der Kunden Ende 2008 bereits über 50.000. Die Ausleihung stieg um 37 Prozent, das Kundenvermögen um 21 Prozent. (APA)