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ITB - Internationale Tourismus-Börse

foto: itb

Berlin - In wenigen Stunden einmal rund um die Welt, ganz ohne Eile und stressfrei: Die 43. Internationale Tourismus-Börse (ITB) in Berlin, die als weltweit wichtigster Treffpunkt der Reisebranche gilt, macht es möglich. Auf der "Fernwehmesse" (11. bis 15. März) liegt in den Hallen unter dem Funkturm wieder der weltweit größte Reisekatalog aus und weckt Träume von Sonne, Meer und Palmenstränden sowie einsamer Natur.

Doch die seit Jahren von guten Geschäften verwöhnte Branche dürfte angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht ohne Dämpfer davonkommen. Wie stark die Bremsspuren ausfallen, soll das globale Konjunkturbarometer ITB offenlegen. Mit Blick auf die Teilnahme gibt es kurz vor Beginn der weltgrößten Reisemesse allerdings noch keine Anzeichen für eine Krise.

Die Berliner Messe erwartet erneut mehr als 11.000 Anbieter aus rund 180 Ländern. Die Bedeutung der ITB lässt sich daran ablesen, dass die Messe seit Jahren regelmäßig ausgebucht ist. "Deshalb können nicht alle Länder immer die gewünschte Hallenfläche bekommen", sagte ITB-Sprecherin Astrid Ehring. Anfragen für mehr Fläche können zumeist nicht erfüllt werden. Eine starke Nachfrage gebe es seit Jahren aus den arabischen Regionen. Die Veranstalter erwarten erneut rund 170.000 Gäste - darunter 100.000 Fachbesucher, knapp die Hälfte davon aus dem Ausland.

In den 26 Hallen unter dem Funkturm können sich die Besucher vom orientalisches Ambiente verzaubern lassen, mit folkloristischen Klängen Reisestimmungen einfangen oder einfach nur schauen. Denn wer weiß schon wirklich genau, wo Anguilla oder Vanuatu liegen - Inseln in der Karibik und im Südpazifik?

Wer nicht nur ausgetretene Tourismuspfade sucht, wird in Berlin fündig. Denn der weltgrößte Branchentreff meldet neue Aussteller und Rückkehrer. Erstmals bei der ITB-Familie dabei ist das Kosovo. Das afrikanische Gabun hat die ITB wiederentdeckt, ebenso die zentralasiatischen Staaten Tadschikistan und Turkmenistan. Allerdings haben auch Länder gemeldet, bei deren Namen wegen politischer Wirren kaum Urlaubsfreude aufkommen dürfte: Pakistan, Myanmar oder Simbabwe.

In Berlin trifft sich, was touristisch in fünf Kontinenten von Gewicht ist. "Es gibt auf 160.000 Quadratmetern einen komprimierten und raschen Überblick über die gesamte Tourismuswelt", erläuterte Messesprecher Michael Hofer. Wer rund um den Tourismus erfolgreiche Geschäfte machen will, der kommt zur ITB und stellt sich vor.

Die spannendste Frage bleibt, wie läuft das Geschäft? 2008 wurden in Berlin Verträge mit einem Volumen von rund sechs Mrd. Euro geschlossen. "Für den Europatourismus wird 2009 ein leichter Rückgang erwartet, und dieser Trend könnte sich angesichts der aktuellen Wirtschaftslage, noch verschärfen", zitierte die Messegesellschaft aus dem "ITB World Travel Trend Reports".

Ein gewichtiges Thema ist der Kulturtourismus. Passend dazu ist "Ruhr 2010" - die Kulturhauptstadt Europas im kommenden Jahr - die offizielle ITB-Partnerregion. Umwelt und nachhaltiges Reisen werden in gesonderten Veranstaltungen beleuchtet. Dabei geht es laut Messe Berlin um deutlich mehr als nur die reine Klimadebatte. Praktiker und weniger die Wissenschaft sollen zu Wort kommen.

Fester Bestandteil der ITB, deren Ursprung in das Jahr 1966 zurückreicht, ist die Luftfahrt mit dem "Aviation-Day". "In Bezug auf die zivile Luftfahrt ist die ITB als Kontaktbörse die wichtigste Messe", sagte der Chefredakteur des Luftfahrtmagazins "Aero International", Dietmar Plath. Es sind nicht nur Ansprechpartner der internationalen Airlines dabei, auch die deutschen Flughäfen sind zunehmend vertreten. (APA/dpa)