Linz - "Die Versicherungen kommen mit einem blauen Auge durch die Krise." Dieter Rom, Vorstandsmitglied der Security KAG der GraWe Group, sieht die Branche in Summe gut aufgestellt, wie er in einer Pressekonferenz anlässlich der Frühjahrsveranstaltung des Institutes für Versicherungswirtschaft der Kepler Universität am Donnerstag in Linz erklärte.

Im Gegensatz zu den Banken leide man unter keinem Vertrauensverlust der Kunden, erklärte der Institutsvorsitzende und Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, Wolfgang Weidl. ""Wir müssen keinem erklären, dass wir Schäden bezahlen können." Die Auswirkungen der Krise würden insbesondere das Veranlagungsgeschäft treffen, die heimische Versicherungswirtschaft sei aber "ein stabiler Pfeiler in einem schwierigem Umfeld".

Im vergangenen Jahr sei die Branche um 2,5 Prozent auf mehr als 16 Mrd. Euro gewachsen, berichtete Weidl. Er erwartet auch für heuer trotz Rezession ein Plus von 1,5 Prozent. Die ersten zwei Monate seien "überraschend gut verlaufen". Am Sektor Leben habe es Rückgänge gegeben, aber selbst im Kfz-Bereich habe man Zuwächse registriert. Das dürfte damit zusammenhängen, dass in schlechten Zeiten das Risikobewusstsein zunehme, so Weidl.

Erste-Group-Analyst Christoph Schultes machte auf die massiven Wertverluste von Versicherungsaktien aufmerksam. In den Jahren 2002 bis 2007 hätten sich die Bilanzgewinne der Branche vervierfacht. 2008 seien sie wieder geviertelt worden und auf einem Niveau wie vor sieben Jahren gelandet. Für heuer erwartet Schultes wieder Gewinnanstiege, er sieht nach wie vor Prämienwachstum, wenn auch abgeflacht. Die europäischen Unternehmen würden wesentlich besser dastehen als jene in den USA, so der Börsenexperte. (APA)