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1999 Silvesterflug

In dem Jahr, als uns "the bug" zittern machte, zu Unrecht, wie sich pünktlich zum Jahreswechsel herausstellte, ergab sich auch die seltene Gelegenheit, den Silvesterabend auf eine ganz besondere Art und Weise zu verbringen: mit einer Party, die durch einen Flug über die Zeitzonen nicht enden wollte. Schwer zu glauben, dass uns die Hysterie ums neue Millennium einmal derartig bewegt hat.

Foto: Reuters/APA/ Montage: derStandard.at

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2000 New York, New York

Und die Partystimmung ging weiter. Und wo wäre sie besser zu zelebrieren gewesen als in dem Land, in dem die Möglichkeiten auch in der ersten Jahreshälfte 2000 noch unbegrenzt zu sein schienen? Die Dotcom-Blase war noch nicht geplatzt, und alle wollten zum Big Apple - und sei es nur für ein Shoppingwochenende.

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2001 Oman

Der Oman sei hier nur beispielhaft genannt für diverse arabische Destinationen, die nach achtbaren Versuchen, sich für den Tourismus zu öffnen, nach 9/11 schlagartig wieder von der Bildfläche der europäischen Reiseindustrie verschwanden. Nach den Anschlägen vom 11. September war es vorbei mit dem Interesse für Sand, Skifahren, Schluchtenwandern und Höhlenforschen in dem arabischen Vorzeigeland.

 

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2002 Maturareisen in Clubs

In diesem Jahr setzt sich der Trend zur gepflegten Maturareise im All-inclusive-Club, vornehmlich in der Türkei, in Österreich durch. Gleich mehrere Anbieter rittern um die Gunst der Schulabgänger, die es in den Resorts so richtig krachen lassen wollen. Was in den Jahren zuvor mit ein paar Dutzend unterhaltungswütigen Teenies begonnen hatte, wächst sich nun zum richtigen Renner aus, Tausende sagen so Ade zur Schulbank.

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2003 Carving

Die neue Technik setzt sich auf Österreichs Pisten durch, immer mehr Winterurlauber carven über die Pisten. Das Fahren ohne Stöcke wird en vogue, mit eigenen Feldenkrais-Workshops kann man sich auf die neue Fahrweise vorbereiten. Bergski vor Talski, die Hand zum Berg ausstrecken und losfahren, so einfach geht das, wenn man sich im Trockentraining richtig vorbereitet hat. - Und die Skiindustrie freut es auch.

 

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2004 Burma

Burma, Birma oder Myanmar. Allein schon um die politisch korrekte Bezeichnung des Landes entspinnen sich Diskussionen. Immer mehr Veranstalter haben die Destination trotz der herrschenden Militärdiktatur im Programm. Soll, darf man mit einer Reisegruppe dorthin fahren oder individuell oder gar nicht? - diese Frage bewegt uns 2004. Diverse Studien werden zu dem Thema verfasst, veröffentlicht und im RONDO diskutiert.

2005 Kapverden

Neun Inseln mit Sonnengarantie warten auf ihre touristische Entdeckung, war 2005 im RONDO zu lesen. Seither hat sich einiges getan von der grünen Hauptinsel Santiago bis zum vulkanisch schwarzgrauen Fogo. Sal und Boa Vista sind Hotspots für Kiter und Surfer. Die "Kanaren der Zukunft" sind die Kapverden noch nicht geworden - und das ist
gut so. Bedingungsloses Wachstum ohne Achtung der Ressourcen ist nicht die Art von Tourismus, auf welcher der Fokus unserer Berichterstattung liegt.

Foto: pte/Weitlaner

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2006 Island

Durch die Billigairlines Icelandair und Iceland- express werden Reisen auf die Insel auf einmal leistbar - und hip. Mussten Naturliebhaber früher tagelange Anreisen mit Auto und Fähre auf sich nehmen, fliegt man jetzt bequem von Berlin oder Wien und sitzt schon wenige Stunden später in der Blauen Lagune oder wirft sich ins schicke Nachtleben von Reykjavík. In Islands Hauptstadt steppt der Bär, obwohl sie mit gerade einmal 300.000 Einwohnern inklusive Umland nicht gerade eine Metropole ist. Gerade deshalb trifft man mit ein bisschen Glück Stars wie Björk gleich zweimal an einem Abend.

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2007 Emissionskäufe

Der ökologische Fußabdruck wird Teil unseres Lebens. Wir können das billige Fliegen nicht mehr bedenkenlos genießen und versuchen, durch sogenannte Emissionskäufe unser Gewissen zu entlasten. Pro geflogenen Kilometer zahlt der Umweltbewusste eine Ausgleichszahlung, die je nach Anbieter ganz schön divergieren kann. Dieses Geld kommt einem Umweltprojekt im In- oder Ausland zugute. Nachhaltiges Reisen wird zunehmend ein Thema, Initiativen wie die "Alpine Pearls" gewinnen Preise - zu Recht.

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2008 Dubai

Noch scheint alles zu gehen, zumindest in der Boomdestination Dubai. Mit Rekorden wird nicht gespart, die üblichen Hotelbewertungen reichen hier nicht mehr aus, so hat das Burj al Arab gleich sieben Sterne. Wo keine Inseln sind, werden eben welche aufgeschüttet, künstliche Erlebnisparks wie "The Palm" und "The World" entstehen. Die Schönen und Reichen kaufen sich auf den Privatinseln ein, die gefeiert werden wie das achte Weltwunder. Erst mit dem Einsetzen der weltweiten Wirtschaftskrise kommt der Bauboom zum Erliegen. (Tanja Paar/DER STANDARD/Rondo/6.3.2009)