3-D-Objekte auf Spezialschirmen werden "angegriffen" - die Gesten steuern den Computer.

Foto: HHI

Hannover/Wien - Dreidimensionale Darstellungen beeindrucken ihre Zuseher, diese brauchen aber Spezialbrillen, was unpraktisch respektive unpraktikabel ist. Bei der Cebit demonstriert das Fraunhofer-Institut für Telekommunikation, HHI, brillenlose 3-D-Technologien, die auch völlig neue Anwendungen ermöglichen, etwa bei der Autonavigation, wo das dreidimensionale Display die reale Fahrsituation besser als derzeitige Anzeigen darstellt - Straße, Anzeigetafeln, Gebäude kommen dem Fahrer buchstäblich entgegen.

Möglich wird dies durch ein 3-D-Display von Philips, das stereoskopische Bilder liefert - für jedes Auge wird am selben Bildschirm ein perspektivisch anderes Bild derselben Szene geliefert. Jedes Auge sucht sich automatisch das richtige Bild aus, im Hirn werden die beiden Bilder zusammengesetzt. Zwei Kameras verfolgen die Blickposition des Fahrers und steuern die stereoskopische Darstellung. Das HHI-Cockpit ermöglicht auch, Verkehrshinweise oder Autoanzeigen wie Geschwindigkeit oder Tankstand einzublenden.

Eine andere Form, wie dreidimensionale Darstellungen neue Benutzungsmöglichkeiten auftun, wirkt wie eine Weiterentwicklung von Touchscreens in der dritten Dimension. Die Objekte, die man plastisch vor sich sieht, können mit den Händen quasi angegriffen und dann manipuliert werden - gedreht, verschoben, bedient. Natürlich gibt es keine reale Berührung mit dem virtuellen Objekt, iPoint 3D (so nennt HHI diese Form der Interaktion) reagiert auf die Gesten des Benutzers und setzt sie in Kommandos um, ähnlich einer Maussteuerung. (spu/DER STANDARD, Printausgabe, 5. 3. 2009)