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Bernard Madoff sitzt im Penthausarrest an der Upper East Side.

Foto: AP/Stuart Ramson

Wien - Es ist ein Penthouse, das im wohl größten Betrugsfall der Wirtschaftsgeschichte nun Erinnerungen an den Skandal um die ehemalige Gewerkschaftsbank Bawag weckt. So wie Ruth Elsner ist auch die Frau von Bernard Madoff, Ruth Madoff, Eigentümerin eines Penthouses, um das nun vor Gericht gestritten wird.

Das Penthouse und die 62 Mio. Dollar (49,2 Mio. Euro) im Besitz von Ruth Madoff hängen nicht mit dem mutmaßlichen Milliardenbetrugsfall ihres Ehemanns zusammen, behauptet ihr Anwalt. Ruth Elsner wiederum gehört das Penthouse in der Wiener Tuchlauben, das sie 2005 von der Bawag um 474.000 Euro gekauft hatte. Die Bawag fordert, wie berichtet, die 277-Quadratmeter-Wohnung mit Terrassen und Pool zurück, die Immobilie soll 3,5 Mio. Euro wert sein.

Ein New Yorker Richter hat inzwischen das beschlagnahmte Vermögen von Bernard Madoff und seiner Frau teilweise wieder freigegeben. Laut Wall Street Journal ist aber noch unklar, ob Ruth Madoffs Besitztümer plombiert werden dürfen, falls ihr Ehemann verurteilt werden sollte. In diesem Fall müsste die Staatsanwaltschaft beweisen, dass Ruth Madoffs Vermögen ein Produkt aus dem mutmaßlichen Betrug ist. Außerdem sei nicht klar, ob die Anklagebehörden Madoffs Vermögen pfänden dürfen, um Geschädigte abzufinden.

Neben dem Sieben-Mio.-Dollar-Penthouse an der Upper East Side in Manhattan hält Ruth Madoff noch eine etwa 45 Mio. Dollar schwere Kommunalanleihe auf einem Konto bei Cohmad Securities Group Corp., ein Brokerhaus im Miteigentum ihres Mannes. Auf der Wachovia Bank liegen weitere 17 Mio. Dollar von Madoffs Frau. Kurz vor der Festnahme ihres Mannes im Dezember hatte sie 15,5 Mio. Dollar von Cohmad abgehoben. Bei dem Penthouse von Ruth Madoff soll es sich um jene Nobel-Wohnung handeln, in der ihr Mann gegen eine Millionen-Kaution unter Hausarrest steht. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 05.03.2009)