Kiew - Die ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko warnt in einem Zeitungskommentar vor einem neuen "Eisernen Vorhang" in Europa und fordert die Europäische Zentralbank dazu auf, auch jene Länder zu unterstützen, die nicht in der Eurozone sind. Der Euro dürfe nicht zu einem Eisernen Vorhang werden, der Nicht-Euro-Länder zu einer höheren Risikozone werden lässt, in der sich Investoren nicht mehr trauen würden, zu veranlagen, schreibt Timoschenko in Le Figaro.

Die Ukraine hat vom Internationalen Währungsfonds (IWF) einen Notkredit bekommen, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Das Land ist hart von der globalen Krise betroffen. Die Landeswährung hat seit Herbst mehr als 40 Prozent an Wert verloren. Der IWF hat aber die Überweisung der zweiten Kredittranche von insgesamt 16,4 Mrd. Dollar (13 Mrd. Euro) verschoben und das Land zu einem straffem Krisenmanagement aufgerufen.

Nachdem die US-Notenbank Fed Währungsswaps auch Brasilien, Mexiko oder Südkorea anbietet, fordert Timoschenko eine ähnliche Regelung in Europa: "Die EZB sollte auch Ländern außerhalb der Währungszone Zugang zu diesen Instrumenten gewähren." (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 05.03.2009)