Wien - Nicht nur die österreichischen Banken, sondern die gesamte heimische Wirtschaft ist mit den Staaten Ost- und Mitteleuropas (CEE) stark verflochten. Die Hälfte der bisherigen österreichischen Direktinvestitionen im Ausland ist in diese Region geflossen, fast ein Viertel der österreichischen Exporte entfiel im Vorjahr auf den CEE-Raum. Aber die Verflechtung geht über Österreich hinaus. Daher sei der Konjunkturabschwung in der Region nicht nur für die österreichische Wirtschaft, sondern für die gesamte Eurozone eine Herausforderung, heißt es in einer Analyse von Raiffeisen Research vom Mittwoch.

Die Euro-Länder erzielen mit Mittel- und Osteuropa (ohne Russland) einen Handelsüberschuss von rund 60 Mrd. Euro. Massive Abwertungen der lokalen Währungen würden auch diese Staaten vor Probleme stellen. Um den CEE-Volkswirtschaften zu helfen, werden Devisenkredite zur Stabilisierung der lokalen Währungen empfohlen. So wurden die Mittel des Internationalen Währungsfonds auf 391 Mrd. Euro verdoppelt, um im Krisenfall eingreifen zu können.

In Österreich sichert die Nachfrage aus Osteuropa rund 200.000 Arbeitsplätze, geht aus der Analyse hervor. Die ausstehenden Forderungen der österreichischen Banken in Osteuropa beziffert Raiffeisen in seiner Analyse mit 18 Prozent gemessen an der Bilanzsumme. Allerdings würden selbst "Schreckensszenarien" von durchschnittlichen Kreditausfällen von 10 Prozent in der gesamten Region durch das österreichische Bankenpaket im Ausmaß von 15 Mrd. Euro abgefedert, "sodass der heimische Bankensektor nicht in Gefahr wäre", so die Analyse. (APA)