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Steve Ballmer bereitet Microsoft auf schwere Zeiten vor.

AP Photo/Manu Fernandez)

Konzernchef Steve Ballmer hat im Rahmen des jährlichen Strategic Update-Meetings vor Wallstreet-Analysten Microsofts Strategie für das laufende Jahr auf den Tisch gelegt. Die sieben Säulen umfassen den Unternehmenssektor, Cloud-Computing, Mobile Software sowie Unterhaltung und Hardware.

Microsoft-Experte Paul Thurrot hat die Unternehmens-Ziele analysiert und sieht ein hartes Jahr vor Microsoft liegen.

Wirtschaftkrise

Die schlechte Wirtschaftslage sei für Microsoft insbesondere ein Problem, da der Redmonder Softwarekonzern den Großteil seiner Einnhamen aus unternehmensbezogenen Geschäften und Diensten lukriert - der Bereich, der besonders unter der Krise zu leiden hat.

Der Konsumentensektor hingegen sei nur marginal erfolgreich. Die Entertainment und Devices-Sparte ist mit Xbox 360, Zune und Media Center zwar der Hoffnungsschimmer, der eines Tages so viel einbringen soll, wie heute Windows, bislang konnten aber kaum zählbare Erfolge erzielt werden.

Windows Mobile beschrieb Ballmer selbst als kaum profitabel. Aus Sicht Thurrots gibt es kaum Chancen in diesem Bereich zu reüssieren, sollte man auf der Software-orientierten Strategie beharren. Trotzdem soll es Ballmer nach kein eigenes Microsoft-Handy geben. 

Mac und Linux

2009 steht im Zeichen von Windows 7 und der Image-Bereinigung nach dem Vista-Debakel. Microsofts größter Konkurrent am Markt der Betriebssysteme wird auch dieses Jahr Linux sein. Verantwortlich dafür ist die ungebrochen große Nachfrage nach Netbooks. Die Befürchtung sei, dass Google schon bald eine eigene Netbook-Version seines Smartphone-Betriebsystems Android umsetzen wird. Diese könnte gestützt vom Internet-Primus Microsoft weitere Marktanteile abgraben.

Netbooks stellen für Microsoft aber noch ein zweites Problem dar: Zwar verkaufe sich Windows man durch den Boom weiterhin ausgezeichnet, die Einnahmen durch Netbook-Linzenzierungen machen aber nur einen Bruchteil vom gesamten OS-Geschäft aus.

Mac OS X stelle kaum eine Bedrohung dar. Zwar ist Apple erfolgreicher denn je, an der Gesamtmarktverteilung ändere das aber kaum etwas.

Server und Wolke

Auch bei Servern kämpft Microsoft vor allem gegen Linux-Installationen. Um große Lizenzabgaben zu umgehen, wandern immer mehr Unternehmen zum freien Betriebssystem. Um finanziell schwächere Betriebe - auch in Entwicklungsländern - anzusprechen, soll noch dieses Jahr eine kostengünstige Foundation Edition von Windows Server 2008 R2 erscheinen.

Dass Computer-Plattformen in Zeiten der zunehmend stärker werdenden Web-Applikationen immer geringere Bedeutung zukommt, ist hinlänglich bekannt. Microsofts Ambitionen in diesem Segment erstreben ein ganzes Office-Paket fürs Web. Thurrot warnt allerdings davor, dass man dem aktuell vorgelegten Fahrplan nach zu spät starten könnte. Denn Laut Ballmer soll ein allumfassendes Online-Office erst 2010 erscheinen. (red)