Wien - Im Zuge der mehr als drei Jahre dauernden Operation "Leopold" wurden rund 150 Kilogramm Heroin und Kokain sowie 350.000 Euro Bargeld sichergestellt. Insgesamt wurden 174 Personen wegen Drogenschmuggels und -handels international festgenommen, 145 Personen davon in Österreich. Die Ermittlungen begannen bereits im Jahr 2005. Die Zugriffe in Österreich erfolgten großteils in Wien bei der Übergabe von Kurier an Empfänger. Festnahmen hat es auch in Salzburg und Oberösterreich gegeben.

15 Millionen Euro - Straßenverkaufswert

Der Straßenverkaufswert des Suchtgifts wird auf ungefähr 15 Millionen Euro geschätzt. Das gaben das Landeskriminalamt (LKA) Wien und das Bundeskriminalamt (BK) bekannt. Organisiert wurde der Handel von Österreich aus. Kuriere wurden beispielsweise von Deutschland, aber auch aus Südafrika, Südamerika oder den USA nach Amsterdam beordert und dann per Mietauto nach Österreich geschickt.

Drogentransport im Autoreifen

Zunächst wurden dafür professionell präparierte Fahrzeuge benutzt. "Lange Zeit wurde die Ware in Autoreifen eingelagert, dann in Stoßstangen", sagte Oberstleutnant Georg Rabensteiner vom LKA. Schließlich wurden auch Bodypacker eingesetzt. Diese seien aber nicht so wirtschaftlich, weil sie weniger transportieren können.

Die für Österreich bestimmten Drogen haben einen geschätzten Straßenverkaufswert von 15 Millionen Euro. Das seien etwa 750.000 bis eine Million Straßenportionen, sagte Erich Zwettler vom BK, was dem Jahresbedarf von 2.000 bis 2.500 Drogenabhängigen entspräche. Unter den 117 Kilo Drogen, die in Österreich sichergestellt wurden, waren mehr als 80 Kilo Heroin. Insgesamt kann die Tätergruppe für Schmuggel und Transport von 500 Kilo Drogen verantwortlich gemacht werden.(APA)