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Kindle meets iPhone.

REUTERS/Mike Segar

Gerade erst hat Amazon die zweite Version des elektronischen Buches Kindle vorgestellt. Der Taschenbuch große und leichte E-Book-Reader eignet sich dank dem nichtstrahlenden Display mit elektronischer Tinte (E-Ink) genau wie seine Mitbewerber besonders gut fürs Lesen.

Plattformübergreifend

Dem weltweit größten Online-Versandhändler ist dieser Vertriebsweg aber nicht breit genug. Ab Mittwoch können nun auch Besitzer von Apples iPhone und iPod Touch eine kostenlose Applikation im AppStore herunterladen, die den Zugang zur 240.000 E-Books umfassenden Bibliothek Amazons ermöglicht. Dies berichtet die New York Times.

Einziger Wermutstropfen: Amazons E-Books sind trotz Phone- und iPod Touch-Erweiterung wie gehabt auch nur für US-Bürger erhältlich.

Öffnung statt Eingrenzung

Der Schritt kommt für Analysten durchaus überraschend. Zur Markteinführung des Kindles erdachte man Amazon als Produzenten des iPods für Leser. Aber anstatt wie Apple einst sein Ökosystem abzudichten, scheint es dem Versandhändler wichtiger zu sein, sein Geschäft mit Inhalten voranzutreiben. Man selbst sieht den Kindle und Kindle 2 immer noch als primäres Lesergerät für E-Books, iPhone und iPod Touchs seien aber eine gute Ergänzung. "Wir glauben, dass das iPhone als Gerät ein großartiger Begleiter für Kunden sein kann, die gerade keinen Kindle-Reader zur Hand haben", erklärt Ian Freed, für den Kindle verantwortlicher Vice President bei Amazon.

Ganz geöffnet hat man sich mit diesem Schritt jedenfalls noch nicht. Konkurrierende E-Book-Reader von Sony und Co. sind auf andere E-Book distributoren angewiesen.

Jobs Vision

Apple-Gründer Steve Jobs gab sich von Beginn wenig begeistert von der Idee des E-Books und vermerkte: "Das ganze Konzept ist fehlerhaft, da Menschen nicht mehr lesen". Allein in den USA wurden im vierten Quartal 2008 insgesamt 16,8 Millionen Dollar durch E-Books eingenommen. Im Vergleichszeitraum 2007 waren es erst 8 Millionen US-Dollar. (zw)