Antananarivo - Die Afrikanischen Union (AU) ist laut ihrem Gesandten Amara Essy beunruhigt über den blutigen Machtkampf auf der Tropeninsel Madagaskar. Nach Gesprächen mit Staatspräsident Marc Ravalomanana und dem selbst ernannten Präsidenten einer Übergangsregierung, Andry Rajoelina, zeigt sich Essy nach Informationen der Tageszeitung "L'Express" (Mittwoch-Ausgabe) skeptisch über eine schnelle und friedliche Lösung der politischen Krise. Essy hatte im Februar die Lage auf der Insel sondiert, wo für Anfang Juli ein AU-Gipfel geplant ist.

Der Staatenbund hat seinen Sicherheitsexperten Lamamra Ramtane auf die Insel entsandt, der bei der Suche nach einer Lösung helfen und die beiden politischen Gegenspieler wieder an den Verhandlungstisch bringen soll.

Neuerliche Spannungen wurden unterdessen aus der Stadt Ambositra 250 Kilometer südlich von Madagaskars Hauptstadt Antananarivo bekannt. Der Ort ist nach Medienberichten seit Anfang der Woche von der Außenwelt fast vollständig abgeschnitten und fest in der Hand von Regimegegnern. Die Lage sei explosiv. In dem Machtkampf zwischen Ravalomanana (59) und Rajoelina (34) sind seit Ende Jänner mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen. (APA/dpa)