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Zu nah an den Strand geschwommen, dort von der Sonne ausgetrocknet und vom eigenen Gewicht erdrückt: gestrandete Grindwale an der australischen Küste. 

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Wildschützer und Freiwillige haben an der australischen Küste am Montag 48 gestrandete Wale und einige Delfine zurück ins Meer bugsiert. Mindestens 140 Grindwale verendeten jedoch.

Die Wale waren am Sonntag auf der Insel King Island zwischen Tasmanien und dem Festland gestrandet. "Wir arbeiten, bis es dunkel wird, und wenn es sein muss, morgen früh wieder ab dem Morgengrauen", sagte Wildschützer Chris Arthur. Seine Sorge galt außerdem einer ganzen Gruppe von Walen, die sich unweit des Strandes im Wasser bewegte: Oft folgen Wale gestrandeten Artgenossen in das seichte Wasser - und kommen bei Eintreten der Ebbe dann selbst nicht wieder frei.

Wale stranden, wenn sich das Leittier verirrt. Für Walgruppen, die nur tiefe Gewässer kennen, sind Regionen mit anlandigen, aber planktonreichen Strömungen in Küstennähe oft tödlich. Forscher vermuten, dass Grindwale sich - ähnlich Zugvögeln - auch an Erdmagnetlinien orientieren. Leichte, in Küstennähe häufige Irritationen der Magnetfelder stellen daher eine Gefahr dar. Auch Winde, die planktonreiche Strömungen beeinflussen, stören die Orientierung.

Darüberhinaus werfen flache Sand- und Schlickbänke Walen nur ein undeutliches Echolot-Signal zurück - und zu guter Letzt wird dieses System auch noch massiv durch "akustische Umweltverschmutzung" (etwa Schraubengeräusche, Sonargeräte oder Eisbrecher) beeinträchtigt. (Thomas Rottenberg, DER STANDARD; Printausgabe, 3.3.2009)