Wien - Nun will auch der frühere NÖ-VP-Landesrat und seit Montag neuer Flughafen-Vorstand, Ernest Gabmann, die Kosten für das Skylink-Terminal durchleuchten und einen definitiven Termin für den Vollbetrieb erheben lassen. Dazu solle "unverzüglich" ein unabhängiges Expertenteam eingesetzt werden, kündigte der Nachfolger von Christian Domany im Gespräch mit der APA an. Es wird vermutet, dass Domany (der für das Projekt verantwortlich war) nicht zuletzt wegen der Kostenexplosion des Terminals seinen Hut nehmen musste.

Ursprünglich lagen die Kostenplanungen bei 400 Mio. Euro, jetzt ist man bei 657 Mio. Euro und ein Worst-Case-Szenario sehe sogar eine Verdoppelung auf 800 Mio. Euro, heißt es. Das Flughafen-Management, das bereits vor der Bestellung Gabmanns auf einen neuen Status-Bericht drängte, dementiert den Betrag freilich - nach derzeitigem Wissen. Angeblich hätte die Raiffeisen Evolution, die seit Mitte 2008 für das Projekt verantwortlich ist, Raiffeisen intern auf die prekäre Lage bei Skylink hingewiesen, was den Abgang von Domany beschleunigt haben soll.

Auch zeitlich liegt der Terminalbau mit einer 16-monatigen Bauverzögerung (bisher) weit hinter den Planungen. Weil niemand wisse, wann er tatsächlich fertig wird, werde mit Abstufungen wie Teilinbetriebnahme oder nichtoperative Inbetriebnahme jongliert, hieß es. Skylink ist für 24 Mio. Passagiere ausgelegt. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 03.03.2009)