Wien - Die Österreicher scheinen sich an das derzeit raue Wirtschaftsklima gewöhnt zu haben. Die Konsumenten gehen davon aus, dass sich die Talfahrt dem Ende neigt und es wieder bergauf geht, ist das zentrale Ergebnis einer Umfrage der Media-Agentur OMD Austria zusammen mit meinungsraum.at unter 500 Österreichern. "Der erste große Schock scheint vorüber zu sein, die Erstarrung löst sich und man beginnt, sich mit der Situation zu arrangieren", interpretiert Andrea Reschreiter, Research Director von OMD Austria die Ergebnisse.

Zum zweiten Mal hat OMD und meinungsraum.at die Konsumenten in Österreich zu ihrem Konsumverhalten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten befragt. Seit der ersten Befragung im November hat sich die Stimmung gewandelt, hieß es heute, Montag, in einer Aussendung. Der Anteil der Pessimisten und "Vorsichtigen" sei zurückgegangen. Im November glaubten 31 Prozent der Befragten, dass ihr Haushalt in den nächsten 12 Monaten "schlechter als jetzt" gestellt sein wird - in der aktuellen Umfrage "nur" noch 23 Prozent.

Sparen ist angesagt

Das Motto angesichts der Wirtschaftskrise heißt reduzieren. Bei Außer-Haus-Aktivitäten wie Veranstaltungen oder Restaurantbesuchen, aber auch bei Kleidung und Alkohol, setzen die Österreicher den Sparstift an. Bei Dingen des täglichen Bedarfs greifen sie zu günstigeren Alternativen - mit ein Grund, warum die Diskonter derzeit am meisten profitieren. 28 Prozent der Befragten gaben an, vermehrt bei Diskontern einzukaufen.

Größere Anschaffungen bzw. Ausgaben, wie beispielsweise Elektronikgeräte oder Autos bzw. Renovierungsarbeiten, werden verschoben. Verzichtet wird der Umfrage zufolge am ehesten auf Annehmlichkeiten wie Schmuck, Restaurantbesuche, Magazine und Alkoholische Getränke. Im Vergleich zur ersten Befragungswelle im November befinden sich Reisen nicht mehr unter den Top 5 der "Verzichts-Kategorie". Keine Veränderung des Kaufverhaltens lasse sich dagegen bei Medikamenten, Alkoholfreien Getränken, Lebensmitteln, Gesundheitsprodukten und dem Handy feststellen. Auf diese fünf Produktkategorien wollen die Österreich trotz Krise nicht verzichten.

Auf die Frage, welche Branchen besonders von der schwachen Wirtschaftslage bedroht sind, wurden die Automobilbranche und Aktienmärkte als besonders gefährdet eingestuft. Die Lebensmittelindustrie hat am wenigsten zu befürchten, glauben die Österreicher.(APA)