Bern  - Der deutsche Kranhersteller Demag Cranes steuert mit Kurzarbeit gegen die Wirtschaftskrise an. Insgesamt arbeiteten seit dem 1. März mehr als ein Drittel der Mitarbeiter in Deutschland kurz, sagte ein Firmensprecher am Montag. Vom Abschwung besonders betroffen ist die Hafentechnologie, der bereits im ersten Quartal des Bilanzjahres die Aufträge wegbrachen. Nach dem Abbau von Überstunden arbeiteten daher nun die rund 800 Mitarbeiter in dem Geschäft kurz. Im Geschäft mit Industriekränen seien rund 380 Mitarbeiter betroffen. Weltweit beschäftigt Demag über 6.000 Menschen, in Deutschland rund 3.000.

Von Oktober bis Dezember hatte der Konzern nochmals dank eines dicken Auftragspolsters Umsatz- und Gewinnzuwächse verbucht. Einen Ausblick auf das Gesamtjahr wagte der Vorstand wegen der unsicheren Wirtschaftslage bisher aber nicht. Auch die Aktionäre dürften auf der Hauptversammlung am Dienstag noch keine Prognose erhalten. Der Vorstand will früheren Angaben zufolge erst den Verlauf des zweiten Quartals abwarten.

Firmenchef Harald Joos wird sich auf der Hauptversammlung das letzte Mal die Ehre geben. Demag Cranes hatte vergangene Woche überraschend angekündigt, dass der 56-Jährige wegen "unterschiedlicher Auffassungen" im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat das Unternehmen Ende März verlassen wird. Ihm folgt ab Mai Aloysius Rauen, der zuletzt als Geschäftsführer der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH arbeitete. (APA/Reuters)