Wien - Vor dem Hintergrund der dramatische Februar-Arbeitslosigkeit ist bei Interessenvertretern und Parteien vor allem die Sorge um die Jugendlichen groß. Mit einem Anstieg von fast 36 Prozent auf 47.428 Jugendliche unter 25 Jahren lag der Anstieg deutlich über dem Bundesschnitt von knapp 24 Prozent. Um ein Ansteigen der Armut zu verhindern, fordern Grüne und Gewerkschaft eine Anhebung des Arbeitslosengeldes. Das Arbeitslosengeld müsse sofort von derzeit 55 auf 70 Prozent erhöht werden, so der Grüne Sozialsprecher Karl Öllinger.

Die meisten Sorgen bereite die um mehr als ein Drittel gestiegene Jugendarbeitslosigkeit, denn wer schon den Einstieg ins Berufsleben nicht schafft, sei auch später weit stärker von Arbeitslosigkeit bedroht, so ÖGB-Präsident Erich Foglar. Die Regierung müsse daher zeigen, dass ihr Bekenntnis zur Ausbildungsgarantie auch in Krisenzeiten halte. Die Ankündigung von Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S), dass 200 neue AMS-Mitarbeiter direkt in den Berufsinfozentren für Jugendliche eingesetzt werden sollen, sei ein wichtiger Ansatz, aber "das Wichtigste ist, dass alle Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz suchen, auch einen bekommen."

Lehrlingsausbildung

Allerdings dürfen die Unternehmen die Wirtschaftskrise nicht zum Anlass nehmen, sich aus der Lehrlingsausbildung zurückzuziehen, so der ÖGB-Präsident: "Die Wirtschaft wird auch in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte brauchen - und die muss sie rechtzeitig ausbilden."

Von der Regierung müsse alles getan werden, um den Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt zu helfen, fordert Arbeiterkammer (AK) Präsident Herbert Tumpel. Außerdem verlangt er von der Regierung ein "massives wirtschaftspolitisches Gegensteuern". Denn, "die Menschen brauchen dringend mehr Kaufkraft." Die versprochene Steuersenkung sei ein erster Schritt. Die Unternehmen müssten verpflichtet werden, die rückwirkende Steuersenkung bereits im April auszuzahlen, fordert Tumpel.

Kein Angebot

Die bisherigen Arbeitsmarktpakete beinhalten kein Angebot für junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, kritisieren die Grünen. Echte Zukunftsperspektiven sieht die Grüne Arbeitnehmer-Sprecherin Birgit Schatz im kommunalen und gemeinnützigen Bereich.

Mit der Ausbildungsgarantie für Jugendliche werden die Ausgangssituation der jungen Menschen verbessert, so die SPÖ-Sozialsprecherin Renate Csörgits. Die Wirtschaftskrise habe Österreich erfasst, umso wichtiger sei jetzt ein entschlossenes Handeln der Regierung. Angesichts der dramatischen Arbeitsmarktdaten gelte es, "weiter mit aller Kraft gegen die Krise zu steuern, so die ÖVP-Sozialsprecherin Barbara Rienert.

Und Kritik kommt von der FPÖ: Arbeitslosigkeit sei die große Herausforderung. Leider seien derzeit weder SPÖ noch ÖVP dieser Aufgabe auch nur halbwegs gewachsen, so FPÖ-Arbeitnehmer-Sprecher Herbert Kickl. (APA)