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Die Marine der Selbstverteidigungsstreitkräfte Japans ist der Nachfolger der Kaiserlichen Japanischen Marine, die nach der Niederlage des Kaiserreiches im Pazifikkrieg aufgelöst wurde.

Foto: REUTERS/Nam Ho-jin/Korea Poo

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Satellitenaufnahme des nordkoreanischen Testgeländes vom 17. Februar. Die Wendeschleife am unteren Bildrand und die Halle rechts wurden seit dem letzten Test ausgebaut, um größere Transporter aufnehmen zu können.

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Foto: Reuters/DigitalGlobe

Seoul/Peking - Japan hat Nordkorea vor einem geplanten Raketentest gewarnt und mit einem möglichen Abschuss der Rakete gedroht. Ein auf Japan zusteuerndes nordkoreanisches Geschoss werde als Angriffsziel betrachtet und abgeschossen, sagte Verteidigungsminister Yasukazu Hamada. Dies gelte auch, wenn es sich dabei um einen außer Kontrolle geratenen Satelliten handele. Nordkorea hatte Ende Februar angekündigt, einen Kommunikationssatelliten mit einer Rakete ins All schießen zu wollen.

Wie die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf einen hochrangigen Armeevertreter berichtete, erwägt Japan, zwei "Aegis"-Zerstörer mit Abfangraketen im Japanischen Meer in Position zu bringen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums wollte den Bericht nicht kommentieren.

Drohgebärden auch aus Seoul

Neben Japan hat auch Südkorea seinen Nachbarn zu einem Verzicht auf seine umstrittenen Raketentests aufgefordert. Der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak rief den stalinistisch regierten Norden am Sonntag in einer Rede in Seoul zum Stopp seines mutmaßlichen Atomwaffenprogramms auf und bot zugleich Gespräche "ohne Vorbedingungen" an. "Was Nordkorea wirklich beschützt, sind nicht nukleare Waffen und Raketen, sondern die Zusammenarbeit mit Südkorea und der internationalen Gemeinschaft", sagte Lee.

Der japanische Außenminister Hirofumi Nakasone rief Pjöngjang nach Gesprächen mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao in Peking zur Zurückhaltung auf. "Die regionalen Spannungen nehmen derzeit wegen eines möglichen Raketentests Nordkoreas zu", sagte er. Nakasone und Wen waren sich nach japanischen Angaben darüber einig, dass der beste Weg zur Beilegung des Streits um das nordkoreanische Atomprogramm die von China geleiteten Sechs-Nationen-Gespräche seien. An den Gesprächen sind außerdem die USA, Südkorea, Japan, und Russland beteiligt.

Satellitenstart

Nordkorea hatte in der vergangenen Woche angekündigt, einen Satelliten mit einer Rakete ins All schießen zu wollen. Südkorea und die USA gehen davon aus, dass unter dem Deckmantel eines Satellitenprogramms Langstreckenraketen getestet werden sollen. Bereits 1998 hatte die nordkoreanische Führung den erfolgreichen Start eines eigenen Satelliten verkündet. Kurz darauf löste Nordkorea mit dem Abschuss einer Langstreckenrakete vom Typ Taepodong-1 eine internationale Krise aus; das Geschoß überflog Teile Japans und stürzte in den Pazifik. 2006 schockte Pjöngjang die Welt mit der Mitteilung, eine Atombombe getestet zu haben.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich seit dem Antritt einer konservativen Regierung in Seoul um Präsident Lee vor gut einem Jahr wieder verschärft. Lee hat sich von der "Sonnenscheinpolitik" seiner beiden Vorgänger distanziert. Kürzlich erklärte Nordkorea alle Annäherungsabkommen mit dem Süden für nichtig. Mehrmals drohte es Südkorea sogar mit der Zerstörung.

Kolonialmacht

Bis heute gibt es keinen Friedensvertrag auf der Koreanischen Halbinsel. Der Korea-Krieg dauerte von 1950 bis 1953. Im Juni 1950 hatten nordkoreanische Truppen die 1945 nach der militärischen Niederlage der Kolonialmacht Japan gezogene Demarkationslinie überschritten. Damit begann ein Krieg, der 4,5 Millionen Tote forderte und durch einen bis heute gültigen Waffenstillstand beendet wurde. Der UNO-Sicherheitsrat beschloss damals auf Verlangen Washingtons, Südkorea mit UNO-Truppen zu Hilfe zu kommen. Die Sowjetunion boykottierte den Weltsicherheitsrat; so war kein Vertreter Moskaus zugegen, um sein Veto einzulegen. Die USA stellten das weitaus größte Truppenkontingent der UNO-Streitmacht. China unterstützte Nordkorea mit einer großen "Freiwilligen"-Armee von einer Million Mann. Ein Waffenstillstandsabkommen wurde 1953 von einem US-General im Namen der UNO unterzeichnet. In Südkorea haben die USA derzeit noch 28.000 Soldaten als Abschreckung gegen Nordkorea stationiert. (APA)