Brüssel/Prag - Der tschechische EU-Ratspräsident Mirek Topolanek hat die EU-Länder kurz vor ihrem Sondergipfel zu Geschlossenheit aufgerufen. "Europa wird die Krise nur überwinden, wenn wir gemeinsam koordiniert handeln und uns an die Regeln der Gemeinschaft halten", erklärte der tschechische Regierungschef am Samstag in Prag. Es dürfe keine neue Spaltung Europas geben. Es sei überlebenswichtig, die Einheit des europäischen Binnenmarktes zu bewahren. Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten auf einem Sondergipfel am Sonntag in Brüssel über die Finanz- und Wirtschaftskrise.

Gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen die Krise

Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft will die 27 EU-Länder erneut auf ein gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen die Krise einschwören. In den vergangenen Wochen war in Europa die Furcht vor Protektionismus gewachsen. So wollten Frankreich, Spanien und Italien Schutzklauseln für die heimischen Standorte bei staatlichen Hilfen für die Autoindustrie einführen. Doch Frankreich zog die umstrittene Regelung auf Druck der EU-Kommission am Samstag zurück. Beim Gipfel sollen die EU-Staaten ihre Hilfen für die Autoindustrie miteinander abstimmen. Osteuropäische EU-Länder fordern mehr Solidarität in der Krise. Beraten werden soll auch darüber, wie die Banken mit staatlicher Hilfe von faulen Wertpapieren befreit werden können. (APA/Reuters)