Innsbruck - Zu mehreren Lawinenabgängen ist es am Samstag in Tirol gekommen. Im Bezirk Innsbruck-Land wurde ein Eiskletterer aus Deutschland von einem Schneebrett erfasst und getötet. Einer seiner Begleiter konnte schwer verletzt mit einem Hubschrauber geborgen werden. Sowohl die Ötztalstraße als auch die Felbertauernstraße wurden bei Lawinenabgängen teilweise meterhoch verschüttet. Bei letzterer wurde ein Pkw mit einer vierköpfigen Familie von den Schneemassen mitgerissen und in den Straßengraben geschleudert.

Die insgesamt sechsköpfige Gruppe aus Deutschland war trotz Lawinenwarnstufe vier zum Eisklettern in St. Sigmund im Sellrain aufgebrochen. Gegen 15.15 Uhr löste sich die Lawine und erfasste die Gruppe, schilderte der Ortsstellenleiter der Bergrettung Gries im Sellrain, Gerhard Baumann. Der Deutsche erlitt durch die Wucht des Aufpralls lebensgefährliche Verletzungen und erlag diesen noch an Ort und Stelle.

Schwierige Seilbergung

Die restlichen Mitglieder mussten ebenfalls mittels Seil von einem Hubschrauber aus geborgen werden. Die Bergung sei unter besonders gefährlichen Bedingungen abgelaufen, weil mehrere Lawinen nachgekommen seien, hieß es. Insgesamt waren zwei Rettungshubschrauber, Bergretter und Lawinensuchhunde im Einsatz. Der Lawinenkegel sei rund 70 Meter breit und mehrere Meter hoch gewesen, hieß es. Die restlichen vier Eiskletterer dürften nur leicht verletzt worden sein.

Bereits zuvor hatte eine Lawine gegen 13.30 Uhr auf der Felbertauernstraße in Osttirol zwei Pkw erfasst. Nach Angaben der Polizei konnte sich aus einem der beiden Fahrzeuge, das von den Schneemassen in den Straßengraben geschleudert worden war, eine vierköpfige Familie selbstständig befreien. Der andere Pkw war geparkt und unbesetzt. Die Straße wurde auf einer Länge von rund 100 Meter teilweise bis zu vier Meter hoch verschüttet und musste bis auf weiteres zwischen Matrei und dem Felbertauerntunnel gesperrt werden.

Weiters hatte gegen 11.00 Uhr eine Lawine vor der Ortseinfahrt Sölden die gesamte Ötztalstraße (B186) unter sich begraben. Verschüttete gab es laut Polizei hier keine. Das Schneebrett kam rund 30 Meter vor einer Tankstelle zum Stillstand. (APA)