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Foto: REUTERS/Toby Melville

Der britische Hacker Gary McKinnon muss mit seiner Auslieferung an die USA rechnen. Die Staatsanwaltschaft in London beschloss am Donnerstag, auf eine eigene Anklage gegen den 42-Jährigen zu verzichten, der beschuldigt wird, kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in 97 Computer der NASA und des Pentagons eingedrungen zu sein. McKinnon erklärt dies damit, dass er nach Hinweisen auf UFOs gesucht habe.

Ausrichtung

Alison Saunders von der Staatsanwaltschaft sagte, die Aktivitäten seien gegen die militärische Infrastruktur der USA gerichtet gewesen. Dort gebe es auch die meisten Beweismittel und die meisten Zeugen. Daher sei das weitere Verfahren in den Vereinigten Staaten am besten aufgehoben. Mehrere Gerichte haben Anträge von McKinnons Anwälten abgewiesen, die die Auslieferung blockieren wollten. Im Jänner bot McKinnon sogar ein Geständnis für den Fall an, dass er in Großbritannien vor Gericht gestellt wird.

Festnahme

Der Beschuldigte wurde 2002 festgenommen. Ermittler konnten die bei den Attacken hinterlassenen Spuren zum E-Mail-Account von McKinnons Freundin zurückverfolgen. Danach blieb er unter Auflagen auf freiem Fuß. Bei einer Auslieferung an die USA, droht ihm eine Anklage in acht Fällen von Computerbetrug - in jedem Fall mit einer Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis. Jetzt wollen seine Anwälte einen letzten Versuch unternehmen, um die Auslieferung zu verhindern. Sie machen geltend, dass ihr Mandant am Asperger-Syndrome leidet, einer autistischen Entwicklungsstörung, und bei einer Auslieferung suizidgefährdet wäre. (APA)