(Schwarze) Hautfarbe werde auch künftig nicht vor Polizeikontrollen schützen, sagte Wiens neuer Polizeipräsident Pürstl im "Club 2". Ja, eh. Schwarze Hautfarbe ist sicher auch künftig ein Garant, dass die Wiener Polizei sich mit besonderer Intensität, auch körperlicher Natur, eines Passanten annimmt. Das haben wir aus den zahlreichen Fällen der letzten Jahre gelernt. Und wer jemals beobachtet hat, wie provokant Polizeibeamte Schwarze "kontrollieren" und wie aggressiv sie reagieren, wenn sie sich dabei beobachtet fühlen, weiß, dass da etwas strukturell nicht stimmt.

Der Zwischenbericht der Polizei über die "Kontrolle" eines amerikanischen Sportlehrers (er wird im Protokoll als "Schwarzafrikaner" bezeichnet) will kein Fehlverhalten der Zivilfahnder erkennen, die den Mann zu Boden geworfen (und nach seiner Aussage mit Faustschlägen traktiert) haben. Hier ist eine Tatsachenfeststellung notwendig: Schwarzafrikanische Drogendealer, die in der U-Bahn agieren, sind oft gewalttätig und renitent gegenüber der Polizei.

Aber deswegen kann man sich trotzdem bei einem Unschuldigen nicht damit abputzen, man habe ihn halt verwechselt. (rau/DER STANDARD, Printausgabe, 27.2.2009)