Wien/Paris - In dem vom Drogen- und Bandenkriegen erschütterten Mexiko ist wieder ein Journalist ermordet worden. Der 24-jährige Radioreporter Luis Daniel Mandez Hernandez wurde am vergangenen Montag mit vier Schüssen in den Rücken auf einem Karnevalsfest in der Stadt Huayacocotla getötet, berichtete die Organisation "Reporter ohne Grenzen" (ROG).

"Es gibt zwar noch keine Anhaltspunkte für einen Zusammenhang zwischen dem Mord und seiner Arbeit als Journalist, aber in Anbetracht der gefährlichen Lage, in der sich Journalisten in Mexiko allgemein befinden, fordern wir, wie auch Mandez' Kollegen, eine umgehende Aufklärung der Tat und ihrer Motive", so die Organisation.

47 Morde an Journalisten in neun Jahren

Laut der Nationalen Menschenrechtskommission ist Mandez der 47. Journalist, der in Mexiko seit dem Jahr 2000 ums Leben kam. Die Statistik macht allerdings keinen Unterschied zwischen Mordfällen, die in klarem Zusammenhang mit dem Beruf der Person standen und Mordfällen, deren Tatmotiv unklar ist. In diesem Jahr ist Mandez bereits der zweite ermordete Journalist in Mexiko. Auf der Rangliste der Pressefreiheit der ROG ist Mexiko an 140. Stelle von 173. (APA)