Wien - Dass Standard-Leser ein filmaffines Völkchen sind, ist ja bekannt. Darum war es nicht verwunderlich, dass das Wiener Gartenbaukino Dienstagabend aus allen Nähten platzte, als der Standard zur Premiere von "Der Knochenmann" bat. Dort zeigte sich, als Josef Hader, Wolfgang Murnberger & Co zum Schlussapplaus die gesamte Filmcrew auf die Bühne baten, auch, dass dieses Publikum genau hinsieht: Ein Bordell, das im Film in Bratislava situiert ist, wurde als "ein Puff in der Hasnerstraße" identifiziert. Und "Knochenmann"-Autor Wolf Haas sah sich mit der Frage konfrontiert, wann er denn wieder Radiospots für Ö1 schreiben und sprechen werde. Haas: "In Krisenzeiten, Herr Demmner (Jan Mariusz, Werber, Anm.), ist das durchaus überlegenswert."

Nach dem Film "shuttelte" man dann ins Naturhistorische Museum zur Premierenparty. Doch weil es in der wohl größten Knochensammlung des Landes nicht angeht, Ausstellungsstücke als Souvenirs einzustecken, gab es kleine "Knochenfinger" (aus Plastik). Und der Versuchung, die dann beim Buffet (andeutungsweise) irgendwo rein zu dippen oder auf Teller zu legen, konnte die aus dem Burgtheater ("Medea") zur Party geeilte Birgit Minichmayr ebenso wenig widerstehen wie der Großteil der anderen Gäste. (Thomas Rottenberg, DER STANDARD 26.2.2009)