Wien - Der russische Oligarch Oleg Deripaska wird sich aller Voraussicht nach nicht von allen sondern nur einen Teil seiner Strabag-Aktien trennen und diese an die Altaktionäre Raiffeisen und die Familie Haselsteiner abgeben. Die Entscheidung fällt am Freitag, dann wird ein Kredit über 500 Mio. Euro zur Refinanzierung des Strabag-Deals der Raiffeisen-Gruppe und von Strabag-Chef und Miteigentümer Hans-Peter Haselsteiner fällig; der Standard berichtete exklusiv. Sollte sich das finanzielle Umfeld für Deripaska bis zum Jahresende wieder bessern, könnte er diesen Anteil wieder zurückerwerben. Ein Strabag-Sprecher verwies auf eine zu erwartende Aussendung.

Haselsteiner und die Raiffeisen Holding NÖ-Wien halten jeweils ein Viertel am Baukonzern, ein Viertel gehört Deripaska und ein Viertel der Aktien sind im Streubesitz. Deripaska stieg vor rund zwei Jahren bei der Strabag ein. Damals finanzierte die Deutsche Bank den Kaufpreis von rund einer Milliarde Euro. Heute ist die Investition nur ein Viertel dessen wert. Gekauft hat Deripaska bzw. seine Firma Basic Elements die Papiere um 42 Euro/Aktie, gestern betrug der Kurs gerade noch elf Euro. Hintergrund für die Abgabe: Durch den Kursrutsch an den Börsen schmelzen die Sicherheiten für Deripaskas Kredite, mit denen er diverse Käufe finanzierte. Deripaska hat einen Großteil seiner Beteiligungen mit Krediten finanziert und die Aktien der Firmen als Sicherheiten bei den Banken hinterlegt. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.2.2009)