Warum war Stiftungsrätin Helga Rabl-Stadler so erpicht darauf, dass ORF-General Alexander Wrabetz in den Programmausschuss kommt, bis sie von seinem Fieber wusste? Immerhin nahmen fünf von sechs Direktoren an der Sitzung teil. Eben, sagt Rabl-Stadler: "Alle haben ganz verschiedene Meinungen von der künftigen Strategie." Da wäre hilfreich, wenn der Alleingeschäftsführer sagt, wohin die Reise gehen soll.

Beispiel: Administrationschef Reinhard Scolik befürwortete ORF-Inhalte auf Youtube, um dort junges Publikum zu erreichen. Onlinedirektor Thomas Prantner widersprach im Ausschuss: Der ORF müsse vielmehr versuchen, die Jungen auf seiner eigenen Video-Abrufplattform zu halten. Prantner wandte sich laut Stiftungsräten auch gegen den Verkauf von ORF-Inhalten an private Plattformen. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 26.2.2009)