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Jose Mourinho und Luis Medina Cantalejo im Diskurs.

Foto: Reuters

Wien - Manchester United, FC Porto und FC Barcelona haben am späten Dienstagabend in der Champions League zumindest was das Resultat betrifft, einen guten Start ins Frühjahr hingelegt. Das Trio erreichte jeweils in der Fremde ein Remis. ManU spielte gegen Inter Mailand torlos (0:0), die Portugiesen hielten Atletico Madrid in Schach (2:2) und die Katalanen nahmen aus Lyon ein 1:1 ins Achtelfinal-Heimspiel am 11. März mit. Zum ersten Sieger 2009 avancierte Arsenal mit dem 1:0 daheim gegen AS Roma.

In San Siro haderten beide Feldherrn mehr oder weniger mit dem Schicksal. "Wenn wir in Old Trafford einen Referee bekommen, der die Gäste so unterstützt wie hier, werden wir ins Viertelfinale einziehen", wetterte Inter-Coach Jose Mourinho nach dem ersten Gipfeltreffen der aktuellen Meister und Tabellenführer aus England und Italien. Der Portugiese kritisierte den Spanier Luis Medina Cantelejo, der aus Sicht der Hausherren einen Elfer an Adriano hätte geben sollen. Da hören die Herren der UEFA natürlich gleich genau hin - es wird ermittelt: "Wir sehen uns seine Kommentare mit unserer Disziplinar-Abteilung an", bestätigte ein UEFA-Sprecher. Von Sanktionen sah man dann jedoch ab.

Mourinho und seine Strategie

Mourinho  hatte auch Alex Ferguson düpiert und dem Sir nach dem Ende der Partie nicht die Hand gereicht. Er entschied sich stattdessen für einen süffisant-süffigen Gruß. "Ich habe ihm einen Wein für 300 Pfund ins Hotel schicken lassen mit einem Zettel drauf. Da stand: Den trinken wir in Manchester", verriet der eigenwillige Portugiese.

"Wir müssen auswärts so rasch wie möglich ein Tor erzielen und dem Gegner so das Leben schwer machen. Das ist unser Ziel. Beide Teams haben durch das 0:0 Druck", meinte der Portugiese, dessen Mannen Keeper Julio Cesar im Rennen hielt . "Ave Julio!", huldigte die Gazzetta.  Erst nach dem Wechsel sahen die 84.000 Zuschauern ein ausgeglichenes Spiel.

Doch auch Ferguson zeigte sich über den Ausgang der Partie alles andere denn zufrieden. "Es ist immer enttäuschend, wenn man ein solches Spiel nicht gewinnt", resümierte der Schotte, nachdem sein Team gute Möglichkeiten ausgelassen hatte. Dabei ist United nach dem 200. Auftritt in der Champions League seit nunmehr 20 Spielen ohne Niederlage (elf Erfolge/neun Remis) und alleiniger Rekordhalter vor Ajax Amsterdam und Bayern München (je 19 Spiele en suite nicht verloren). Außerdem bedeuten die 1.392 Minuten, die Goalie Edwin van der Sar nun ohne Treffer ist  ebenfalls neuen Europarekord.

Arsenal und seine Auswertung

Im zweiten von insgesamt drei englisch-italienischen Achtelfinal-Duellen kam Arsenal gegen die AS Roma zu einem verdienten 1:0-Sieg durch einen verwandelten Foulelfer zum Erfolg - und bleibt zu Hause weiter ohne Gegentor. Arsene Wegner war mit dem Gezeigten zufrieden, fügte aber hinzu: "Natürlich hätten wir angesichts der vielen Chancen mehr Tore erzielen können." Sein Widerpart Luciano Spalletti sprach von einem "gerechten Resultat", bezifferte die Chancen mit 49:51 und weiß: "Im Rückspiel müssen wir ein ganz anderes Gesicht zeigen."

Zwei Tore fielen im Stade Gerland, wo der Brasilianer Juninho aus spitzem Winkel den Ball über Freund und Feind zum frühen 1:0 für Olymique Lyon ins lange Eck zirkelte. Es war der insgesamt 43. Freistoß-Treffer des Technikers und der 17. in der Champions League. Um den Sieg brachte die Franzosen in einem flotten Spiel ausgerechnet ein Franzose. Thierry Henry köpfelte nach über eine Stunde in seinem 101. CL-Spiel zum Ausgleich ein.

Olympique und seine Hoffnung

"Wir hätten mehr erreichen können, vor allem wenn man sieht, wie wir in der ersten Hälfte aufgespielt haben. Es ist noch lange nicht vorbei", befand OL-Feldherr Claude Puel. Josep Guardiola war mit den ersten 45 Minuten nicht zufrieden. "Da haben wir nicht gut gespielt, wir müssen in zwei Wochen aggressiver agieren", urteilte der Coach der Katalanen, der in der Pause einige Änderungen vorgenommen hatte.

Die meisten Tore des Abends wurden in Madrid registriert, wo es zwischen Atletico und FC Porto (2:2) aber auch keinen Sieger gab. Dazu trug auch ein Fauxpas von Porto-Keeper Helton bei. Der Schlussmann hatte kurz vor der Pause einen Weitschuss-Aufsitzer von Diego Forlan passieren lassen. Lisandro Lopez besserte den Fehler aus, der Argentinier traf im Doppelpack und ist jetzt mit einem halben Dutzend Führender der Schützenliste. (APA/Reuters/dpa/red)