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Chinesische Soldaten am Hauptplatz der Stadt Kangding in der Provinz Sichuan.  Anlässlich des 50. Jahrestages des gescheiterten Tibetaufstandes hat die chinesische Führung ihre Truppen in und rund um Tibet massiv aufgestockt.

Foto: REUTERS/David Gray

Peking - China lässt ausländische Touristen nicht mehr nach Tibet. Grund dafür sei der bevorstehende 50. Jahrestag des gescheiterten Aufstandes der Tibeter gegen die Herrschaft Pekings, hieß es am Dienstag aus einheimischen Reisebüros und Hotels. "Die Behörden haben Reisebüros angewiesen, das Organisieren von Reisen für ausländische Touristen bis zum 1. April zu stoppen", sagte der Mitarbeiter eines Reisebüros in Lhasa telefonisch der Nachrichtenagentur AFP.

Diese Angaben wurden von einem Hotel in Lhasa und drei weiteren Reisebüros bestätigt, die in der benachbarten chinesischen Provinz Sichuan Tibet-Reisen organisieren. Der Mitarbeiter einer Jugendherberge berichtete, zwei bei ihm wohnende Ausländer seien aufgefordert worden, Tibet zu verlassen.

Der gescheiterte Aufstand vom 10. März 1959 führte zur Flucht des Dalai Lama aus seinem Heimatland, er hält sich seitdem im Exil in Indien auf. Im vergangenen Jahr waren nach viertägigem friedlichen Gedenken an das Ereignis in Lhasa Unruhen ausgebrochen, die chinesischen Behörden sperrten daraufhin die Provinz komplett ab. Seit Ende Juni durften ausländische Touristen wieder nach Tibet.

Dalai warnt vor hartem Vorgehen Chinas

Der Dalai Lama hat wegen des bevorstehenden Jahrestags vor einem harten Vorgehen Chinas in der Region gewarnt. Die Volksrepublik habe in ganz Tibet bereits ein Großaufgebot an Sicherheitskräften und Soldaten zusammengezogen, sagte das geistliche Oberhaupt der Tibeter am Dienstag in der südindischen Stadt Bylakuppe, in der tausende Exil-Tibeter leben. Besonders strikt sei das Vorgehen gegen Klöster. Er rufe die Tibeter zu Geduld auf und dazu, nicht auf diese "Provokationen" Pekings zu reagieren, damit "die wertvollen Leben vieler Tibeter nicht verschwendet" würden. (APA/red)