Madrid - Spaniens Haushaltsdefizit ist im vergangenen Jahr höher ausgefallen als von der Regierung zunächst angenommen. Wie das Madrider Finanzministerium am Dienstag mitteilte, betrug die Neuverschuldung 2008 gut 3,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Damit überschritt Spanien die im EU-Stabilitätspakt vorgegebene Obergrenze von 3,0 Prozent.

Die spanische Regierung war in ihrer letzten Prognose von einem Wert von 3,4 Prozent ausgegangen. Im Vorjahr hatte Spanien noch einen Überschuss von 2,2 Prozent des BIP erzielt. Das Ministerium führte das Defizit auf die Ausgaben zurück, die durch mehrere Pakete von Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft entstanden waren.

Spanien sei bei der Verschuldung in einer relativ günstigen Lage, sagte Staatssekretär Carlos Ocaña. Die gesamte Schuldenlast des Staates betrage 39,4 Prozent des BIP und liege damit weit unterhalb des Durchschnittswerts in der Euro-Zone von 68,7 Prozent. (APA/dpa)