Die weltweite Finanzkrise ist natürlich auch auf der am Dienstag offiziell beginnenden Virtualisierungsmesse VMworld Europe ein bestimmendes Thema. Und auch wieder nicht: Denn von Krise ist bei der Veranstaltung zunächst einmal wenig zu bemerken, wo bei anderen Konferenzen deutliche Abstriche vorgenommen werden (müssen), oder diese gleich zur Gänze ins Wasser fallen, kann sich die VMworld keineswegs über mangelndes Interesse beklagen

Zuwachs

Wie VMware-Chef Paul Maritz im Rahmen seiner Keynote beim der VMworld voran gehenden Partner Day verlautbarte, ist das Interesse heuer sogar noch größer als im Vorjahr. Nahmen im Vorjahr "nur" 1.200 "Partner" an der Veranstaltung teil, so sind es dieses Jahr bereits 1.500 - ein Zuwachs, der ihn in Zeiten der knappen Budgets selbst überrascht hat, wie Maritz bekundet.

Krise

Freilich befindet sich VMware in einer relativ angenehmen Situation gegenüber anderen Unternehmen, hilft die eigene Software doch dabei die IT-Kosten zu konsolidieren. Eine Fähigkeit, die gerade in Krisenzeiten besonders gefragt ist, wie auch Hans Jürgen Kühlewein, Director Partner Organisation für die Central Region, im Gespräch mit derStandard.at betont.

Kostenreduktion

Weniger Server, niedrigerer Stromverbrauch durch eine bessere Auslastung, reduzierter Platzbedarf - alles Versprechen der VMware-Lösungen, die zu einem wahren Zauberwort in der derzeitigen Wirtschaftslage führen: Kostenreduktion. Wo einst "Green-IT" eines der bestimmenden Argumente für den Einsatz von Virtualisierungsbereich war, beleuchtet man die Vorteile mittlerweile vornehmlich unter handfesteren Gesichtspunkten.

Desktop

Ein besonders hohes Potential sieht Kühlewein im Desktop-Bereich, auch wenn der reduzierte Stromverbrauch allein schon aufgrund der steten Synchronisierung hier ein weniger bestimmendes Element sein kann. Hardwareinsparungen, verbesserte Sicherheit und einfacheres Provisioning - dies seien derzeit die von Seiten der KundInnen bestimmenden Motivationen sich für entsprechende Lösungen zu interessieren.

Ausblick

Das Interesse am Bereich Desktop-Virtualisierung sei derzeit tatsächlich "enorm", eine Art "Big Bang" - wie es ihn beim Thema Virtualisierung am Server gegeben hat - erwartet Kühlewein allerdings trotzdem nicht. Immerhin seien dies alles Projekte, die längerfristig entwickelt werden müssen. 2009 sei dabei das Jahr der "Testläufe", dies hatte schon Firmenchef Paul Maritz in seiner Keynote betont. (Andreas Proschofsky aus Cannes, derStandard.at, 23.02.2009)