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Nach seinem Weltcup-Debütsieg in der Superkombination glaubt Baumann sein Erfolgsgeheimnis entdeckt zu haben.

Foto: Zoom/Getty Images

Erding/Bayern - Am Tag nach seinem Weltcup-Debütsieg in der Superkombination in Sestriere stand Entspannung für Romed Baumann auf dem Programm. Der 23-jährige Tiroler verbrachte den Montag gemeinsam mit seiner Freundin Vroni in der Therme Erding. "Wenn ich an Sonntag denke, dann war der geilste Moment der Blick auf die Anzeigentafel, als ich die Eins aufleuchten gesehen habe. Da durchschießt mich jetzt noch das Adrenalin", betonte Baumann.

Der Hochfilzener wirkte 24 Stunden nach dem Triumph im Olympia-Ort 2006 total gelöst, fröhlich und aufgeweckt. "Meine Verbissenheit ist Vergangenheit. Ich bin so locker wie noch nie! Der Erfolg war die Bestätigung für das gute Gefühl, das mich eigentlich schon die ganze Saison über begleitet. Ich war in den Teilzeiten immer dabei, leider haben sich immer wieder Fehler eingeschlichen. Jetzt war das nötige Glück auch einmal auf meiner Seite. Ich habe lernen müssen, geduldig zu sein. Der Weltcupsieg ist jetzt die Belohnung dafür", lautete das Resümee von Baumann.

Neben der mentalen Einstellung nannte er auch noch den Sieger-Ski von Klaus Kröll und die Biathlon-Silberstaffel als Erfolgsgeheimnisse. "In Hinterreith konnte ich mich nur einen Tag lang auf den Super-G vorbereiten und habe den Kitzbühel-Siegerski von meinem Zimmerkollegen und Freund Klaus Kröll ausprobiert. Die Maschine hat mir gleich sehr getaugt und mir in der Super-Kombi in Sestriere den besten Super-G meiner Karriere beschert. Obwohl, es war auch das Gesamtpaket, das gestimmt hat", gestand Baumann, der nach der Halbzeitführung auch den Kombi-Slalom ganz locker angegangen war.

"Nervös war ich eigentlich nur beim Biathlon-Schauen", erklärte der WM-Neunte. "Zwischen Super-G und Slalom wollte ich mir natürlich unbedingt die Biathlon WM-Staffel anschauen. Da war ich richtig nervös. Schließlich stammen Massenstart-Weltmeister Dominik Landertinger und ich aus derselben Gemeinde. Wir kennen und mögen uns. Als Hochfilzener ist man sowieso Biathlon-Fan. Die Staffel-Silbermedaille war für mich eine Riesenmotivation. Ich habe mir eigentlich nur gedacht: 'Der Landi ist narrisch geworden, da muss ich jetzt nachziehen!'"

Baumann fährt jetzt natürlich entsprechend topmotiviert zu den nächsten Weltcup-Rennen nach Kranjska Gora, wo am Wochenende Riesentorlauf (Samstag) und Slalom (Sonntag/jeweils 9.00 bzw. 12.15 Uhr) auf dem Programm stehen. In Slowenien geht der spannende Kampf um die große Kristallkugel weiter: Der Kroate Ivica Kostelic hat derzeit nur 31 Punkte Vorsprung auf den Franzosen Jean-Baptiste Grange, zwei weitere Zähler dahinter lauert bereits der Tiroler Benjamin Raich auf Platz drei.

Grange kann sich zudem bereits die kleine Slalom-Kugel sichern, während Raich in der Riesentorlauf-Wertung eigentlich nur noch den Schweizer Didier Cuche (zwölf Punkte zurück) fürchten muss. Der drittplatzierte Ted Ligety (USA) liegt vor den letzten beiden Rennen in der klassischen Alpin-Disziplin bereits 105 Punkte hinter dem ÖSV-Spitzenreiter.

Damen zur Premiere nach Bansko

Bei den Damen, die bei der Weltcup-Premiere in Bansko/Bulgarien zwei Abfahrten (Freitag 11.30/Samstag 11.00) und einen Super-G (Sonntag 11.00) bestreiten, scheint dagegen die Vorentscheidung bereits gefallen. US-Titelverteidigerin Lindsey Vonn liegt nach ihrem Podestplatz-Hattrick in Tarvis (zwei zweite Plätze und ein Sieg) in der Gesamtwertung bereits komfortable 299 Punkte vor ihrer ersten Verfolgerin, der Deutschen Maria Riesch. Auch in der Abfahrtswertung schaut es ganz nach einem neuerlichen Sieg der Doppel-Weltmeisterin aus, die im Super-G als Dritte 39 bzw. 35 Zähler Rückstand auf die Italienerin Nadia Fanchini (300) und die Schweizerin Fabienne Suter (296) aufweist.

Mannschaftsaufstellung der ÖSV-Damen für die Rennen in Bansko (Abfahrten am Freitag und Samstag sowie Super G am Sonntag): Renate Götschl, Elisabeth Görgl, Andrea Fischbacher, Ingrid Rumpfhuber, Nicole Schmidhofer, Regina Mader, Stefanie Köhle (APA)