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Teure Videospiele: Schade ums Geschäft

EPA/JUSTIN LANE

Bisher sind Videospiele noch mit jeder neuen Konsolengeneration teurer geworden. PS3- oder Xbox-Titel für 60 bis 70 Euro sind keine Seltenheit. PC- und Wii-Spiele kosten immerhin bis zu 50 Euro. Preise, die schon geschäftsschädigend sind, so Valves Software President Gabe Newell im Zuge seines Vortrags auf der vergangenen DICE-Konferenz.

Beweis

Laut einem Bericht des Branchenmagazins Edge stützt sich der Half-Life-Erfinder auf Auswertungen des eigenen Online-Vertriebsportals Steam. Im Rahmen einer Promotion, bei der man den aktuellen Titel "Left 4 Dead" um die Hälfte des Preises (25 US-Dollar) für kurze Zeit anbot, seien die Absätze um satte 3.000 Prozent gestiegen. Die Einnahmen am Promotion-Wochenende haben sogar die Einnahmen zum Marktstart übertroffen.

Alle profitieren

Dieses Phänomen habe sich aber nicht nur auf Valves eigene Produkte beschränkt. Verbilligte Spiele von Dritthersstellern hätten im gleichen Zeitraum 300 Prozent mehr Umsätze erzielt, wobei 600 Prozent mehr Einheiten abgesetzt wurden. In einem Fall wären die Einnahmen gar um 18.000 Prozent explodiert.

Deutlich veranschauliche die Werbeaktion auch, dass die Einnahmen proportional zu der Höhe der Preisnachlässe anstiegen. Herausgeber, die 10 Prozent vom Originalpreis abschlugen, verbuchten 35 Prozent höhere Einnahmen. Ein Discount von 25 Prozent erhöhte die Umsätze um 245 Prozent. 50 Prozent Preisnachlass zog einen um 320 Prozent gesteigerten Umsatz nach sich. Spiele, die zum Viertel des Ursprungspreises angeboten wurden, erzielten 1.470 Protzent mehr Einnahmen. 

Erkenntnis

Die Erkenntnis daraus sei, so Newell, dass die Spieleindustrie ihre Produkte falsch bepreise. Onlinevertriebe wie Steam würden es den Herstellern aber erlauben, den wirtschaftlich sinnvollsten Preis für ihre Spiele herauszufinden und die Nachfrage anzukurbeln. (zw)