Bester Film: Slumdog Millionär (Dany Boyle)

Das fulminante Sozialdrama "Slumdog Millionär" ist der "Beste Film" der 81. Oscar-Gala. Damit hat der zehnfach nominierte Streifen acht Oscars gewonnen und "Der seltsame Fall des Benjamin Button" weit hinter sich gelassen: Der 13-fach nominierte Streifen von David Fincher mit Brad Pitt in der Titelrolle konnte nur drei Oscars realisieren.

Von den weiteren Streifen der Big Five holte "Milk" zwei Oscars und "Der Vorleser" mit dem Hauptrollen-Triumph von Kate Winslet eine Auszeichnung. Gänzlich leer ging dagegen der ebenfalls in beiden Königskategorien nominiert gewesene Film "Frost/Nixon" aus.

Slumdog Millionär, Tragikomödie: GB/USA, 2008, Regie: Danny Boyle, Mit: Dev Patel
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Beste Hauptdarstellerin: Kate Winslet (Der Vorleser)

Für ihre Rolle als NS-Wärterin Hanna Schmitz in der Bernhard-Schlink-Verfilmung "Der Vorleser" wurde Kate Winslet heute als beste Hauptdarstellerin mit dem Oscar ausgezeichnet. Ihre sechste Nominierung konnte die 33-jährige Britin in ihren ersten Sieg ummünzen.

Kate Winslet setzte sich damit gegen Anne Hathaway ("Rachel Getting Married"), Angelina Jolie ("Der fremde Sohn"), Meryl Streep ("Glaubensfrage") und Melissa Leo ("Frozen River") durch.

Bester Hauptdarsteller: Sean Penn (Milk)

Den Oscar für die beste männliche Hauptrolle holte sich Sean Penn für seine Darstellung des homosexuellen Bürgerrechtlers Harvey Milk in "Milk" von Gus Van Sant.

Sean Penn setzte sich damit gegen Richard Jenkins ("The Visitor"), Frank Langella ("Frost/Nixon"), Brad Pitt ("Der seltsame Fall des Benjamin Button") und Mickey Rourke ("The Wrestler") durch. Es ist der zweite Oscar des 48-Jährigen, der im Jahr 2003 für "Mystic River" ausgezeichent worden war.

Bester nicht-englischsprachiger Film: Departures

Der japanische Streifen "Departures" gewann überraschenderweise den Auslands-Oscar. Damit ging Götz Spielmanns "Revanche" bei der 81. Oscar-Verleihung ebenso leer aus wie der favorisierte israelische Animationsfilm "Waltz with Bashir", der deutsche "Baader Meinhof Komplex" und "Die Klasse" des Franzosen Laurent Cantet.

"Departures" ("Okuribito") war als Außenseiter im Kreis der letzten Fünf vertreten. Der 53-jährige Regisseur Yojiro Takita erzählt in seinem Film die Geschichte des arbeitslosen Cellisten Daigo Kobayashi, der mit seiner Frau in seinen Heimatort zurückkehrt. Der in einer Stellenanzeige versprochene Job, der ihn zur Rückkehr bewogen hat, ist jedoch nicht in einem Reisebüro sondern in einem Bestattungsunternehmen: Der Musiker findet sich als Leichenwäscher wieder.

Departures, Sozialkomödie, Japan, 2008, Regisseur: Yojiro Takita, Drehbuchautor: Kundo Koyama
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Beste Regie: Danny Boyle

Der britische Regisseur Danny Boyle holte mit dem Regie-Oscar soeben die siebente Trophäe für den Streifen und setzte sich gegen David Fincher für "Der seltsame Fall des Benjamin Button", Stephen Daldry für "Der Vorleser", Ron Howard für "Frost/Nixon" und Gus Van Sant für "Milk" durch. Es ist der erste Oscar für den "Trainspotting"-Regisseur.

Slumdog Millionär, Tragikomödie: GB/USA, 2008, Regie: Danny Boyle, Mit: Dev Patel
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Bestes Drehbuch: Dustin Lance Black ("Milk")

Die Drehbuch-Oscars gingen an Dustin Lance Black ("Milk") für das beste Original-Buch und Simon Beaufoy ("Slumdog Millionär") für das beste adaptierte Drehbuch. Es ist die erste Auszeichnung für den insgesamt für zehn Oscars nominierten Streifen von Danny Boyle über einen armen indischen Buben, der in einer TV-Show den Millionentreffer landet.

Beste Nebendarstellerin: Penélope Cruz ("Vicky Christina Barcelona")

Penélope Cruz hat bei der 81. Oscar-Gala den ersten Oscar des Abends gewonnen. Sie setzte sich für ihre Darstellung der eifersüchtigen und heißblütigen Maria Elena in Woody Allens "Vicky Cristina Barcelona" in der Kategorie Beste Nebendarstellerin gegen Amy Adams ("Glaubensfrage"), Viola Davis ("Glaubensfrage"), Marisa Tomei ("The Wrestler") und Taraji P. Henson ("Benjamin Button"). Es ist nach einer Hauptrollen-Nominierung für "Volver" ihr erster Oscar.

Vicky Christina Barcelona, Liebeskomödie: Spanien/USA, 2008, Regie: Woody Allen, Mit: Penélope Cruz, Javier Bardem, Scarlett Johansson, Rebecca Hall
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Bester Nebendarsteller: Heath Ledger

Heath Ledger wurde bei der heutigen 81. Oscar-Gala postum mit dem Oscar als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Im Batman-Thriller "The Dark Knight" spielte der Australier die Rolle des Joker. Kurz nach Beendigung der Dreharbeiten starb der 28-Jährige im Jänner 2008 an einer tödlichen Tablettenkombination. Die Auszeichnung nahmen seine Eltern sowie seine Schwester entgegen.

Neben Ledger waren Josh Brolin ("Milk"), Robert Downey Jr. ("Tropic Thunder"), Philip Seymour Hoffman ("Glaubensfrage") und Michael Shannon ("Zeiten des Aufruhrs") in dieser Kategorie nominiert.

Bester Animationsfilm: "Wall-E - Der Letzte räumt die Erde auf"

Bester Animationsfilm wurde erwartungsgemäß "Wall-E - Der Letzte räumt die Erde auf". Er setzte sich gegen "Bolt - Ein Hund für alle Fälle" und "Kung Fu Panda" durch. (APA)