Einbruchshemmende Türen zeichnen sich durch die massive Bauweise aus. Das Türblatt ist durch Stahlplatten und im Idealfall auch durch Stahlstäbe verstärkt

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Ein Wohnungseinbruch spielt sich binnen weniger Minuten, oft Sekunden ab, wenn jemand weiß wo er ansetzen muss. "Das ist dem überwiegenden Teil der Bevölkerung nicht bewusst. Die Leute sind jedes Mal entsetzt, wenn wir darauf hinweisen, dass jede Tür geknackt werden kann", erzählt ein Sicherheitsspezialist der Kriminalpolizeilichen Beratung.

Der Aufwand schreckt ab

Eine Eingangstür in der niedrigsten Widerstandsklasse bietet nur etwa bis zu einer Minute Schutz. Sie kann schon mit kräftig körperlichem Einsatz wie Treten überwunden werden. Polizeilich empfohlen werden Türen ab Stufe 3. Das bedeutet, die Tür kann einem Einbruchsversuch mit Brecheisen etwa fünf Minuten standhalten. Eine Sicherheitstür in der höchsten Widerstandsklasse 6 bietet immerhin, aber auch nur 20 bis 30 Minuten Schutz. " Weil es bei Einbrechern schnell gehen muss, schreckt eine Tür jedoch immer ab, desto aufwendiger sie zu knacken ist", erklärt der Sicherheitsfachmann.

Sicherheitsgefühl

Es geht aber auch um das persönliche Sicherheitsgefühl. Das Wohlbefinden kann mit regelmäßigen Sicherheitsadaptierungen im Haushalt enorm erhöht werden, raten Sicherheitsexperten. Eine kurze Inspektion lohnt sich, denn neben materiellen Schäden, leiden Opfer häufig auch nach Jahren an den psychischen Folgen eines Einbruchs. Eine besondere Gefahrengruppe stellen ältere Personen dar. Gerade bei Pensionisten sollte die Wohnung auf unnötige Sicherheitslecks überprüft werden.

Häufigste Sicherheitsmängel

Die häufigsten Fehler einer Eingangstür sind herausragende, oder lockere Zylinderschlösser, von außen angeschraubte Beschläge, zu schwache Türzargen oder ein zu schwaches Türblatt.

Wichtiges Qualitätszeichen

In Österreich ist der Begriff "Sicherheitstür" noch immer nicht geschützt. Bei einem Türkauf ist aus diesem Grund besonders darauf zu achten, dass die Türe nach ÖNORM B 5338 geprüft und gekennzeichnet ist. Einbruchshemmende Türen zeichnen sich etwa durch massive Türzargen aus. Das Türblatt ist durch Stahlplatten und Stahlstäbe verstärkt und der Türstock fest im Mauerwerk verankert.

Mehrfachverriegelung

Grundsätzlich soll bei einer Eingangstür eine Mehrfachverriegelung geben. Ein gutes Zylinderschloss sollte aufbohrgeschützt und nachsperrgesichert sein, der Beschlag von innen verschraubt sein und einen hohen Abreißschutz besitzen. Im Außenbereich soll der Zylinder mit einer Panzerrosette gesichert sein. Eine Sicherungskarte für Schlüssel soll ein Nachmachen Fremder verhindern. Nachschlüssel dürfen dann nur an Kartebesitzer ausgehändigt werden.
Bügel müssen tief in den Türstock greifen
Zusätzlich empfehlen Sicherheitsexperten Sicherheitsbügel, die mindestens 18-20mm tief in den Türstock greifen und Sicherheitsketten, um die Tür einen Spalt öffnen zu können. Als Sichtfenster wird ein 180° Weitwinkelspion empfohlen.

Ab 1800 Euro geht es los

Der Einbau einer Sicherheitstür dauert nur etwa zwei Stunden. Billig ist die Anschaffung allerdings nicht. Die Kosten mit Montage beginnen bei ca 1800 Euro-Angeboten. Ein Tür-Sicherheitsbeschlag ist allerdings schon um 70 Euro zu bekommen.


Unterschiedlich hohe Förderungen

Förderungen und Anforderungen sind in den Bundesländern vollkommen unterschiedlich. Die Stadt Wien fördert den Kauf einer einbruchhemmenden Tür mit 20 Prozent des Kaufpreises (maximal 400 Euro). Das Land Niederösterreich vergibt bis zu 1.000 Euro Förderung. Allerdings muss in Wien die Baubewilligungsjahr des Wohnhauses mindestens 20 Jahre zurückliegen und die Wohnnutzfläche der Wohnung darf nur zwischen 22 und 150 Quadratmeter betragen. Fast immer verringert sich durch den Einbau einer Sicherheitstüre jedoch der Versicherungsbeitrag. (red)