Ab Montag, 20.30 Uhr, bei Okto: Livedebatte von derStandard.at, hier mit Manuela Honsig-Erlenburg.

Foto: Okto

STANDARD: Bei der Premiere von "derStand.punkt" am Montagabend auf Okto und derStandard.at bist du Zensorin jener Postings, die unten wie Börsenkurse über den Schirm ziehen. Musst du jeden Kommentar von Userinnen und Usern freigeben?

Jungnikl: Während der halbstündigen Sendung lese ich tatsächlich jedes Posting, das so ankommt: von notorischen Haider-Fans, Parteipostern jeder Couleur, Haider-Phobikern und anderen. Da kommt schon einiges an Bemerkenswertem zusammen.

STANDARD: Nach welchen Kriterien wählst du die Postings aus?

Jungnikl: Prinzipiell schau ich drauf, dass Ausgewogenheit zwischen den beiden Seiten herrscht. Welche Vorgaben es sonst noch genau gibt, steht in den Forenregeln auf derStandard.at.

STANDARD: Was geht garantiert nicht auf Sendung?

Jungnikl: Primitive Haider-Witze, "Neger"-Witze oder sonstige Geschmacklosigkeiten lass ich nicht durch, auch bei harmlosen Witzchen wie "Ein BZÖ ohne Haider ist wie ein Hansi-Hinterseer-Fanklub ohne Hansi Hinterseer" ist fraglich, ob sie die Diskussion vorantreiben. Vieles entscheid ich aus dem Bauch heraus, auch das ist erlaubt.

STANDARD: Ärgern dich Postings als Politikredakteurin?

Jungnikl: Eigentlich nicht, weil sie oft aufschlussreich sind und eine Art Feedback geben. Mich ärgern unsachliche Beschimpfungen wie "XY, du Vollkoffer". Und dann gibt es halt Poster, die nur schreiben, um zu beschimpfen. Das nervt.

STANDARD: Originellstes Posting bisher?

Jungnikl: Da bleiben nicht viele hängen. Eines wäre: "Stell dich, du Forensamurai!" (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 21./22.2.2009)