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Mobile World Congress 2009

In Barcelona fand sich diese Woche wieder alles ein, was in der Mobilfunk-Branche Rang und Namen hat. Die Handy-Hersteller stellten ihre neuesten Modelle ins Rampenlicht, Microsoft gab erste Einblicke in das kommende Windows Mobile 6.5 und nach Apple-Vorbild wurden neue Online-Shops für Handy-Anwendungen gezeigt. Spektakuläre Ankündigungen blieben allerdings aus und auch mit neuen Android-Handys hielten sich die Hersteller noch zurück.

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Android zum Zweiten

Keine große Überraschung war, dass HTC mit dem Magic sein zweites Android-Handy angekündigt hat. Auf den Markt gebracht werden soll es von Vodafone - hierzulande Partner von Mobilkom Austria - ab April zunächst unter anderem in Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Aufsehen erregte HTC mit dem Modell aber kaum, denn das Magic ist Großteils identisch mit dem G1, kommt allerdings nur mit einem Touchscreen und ohne Tastatur.

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Windows Mobile 6.5 zum Ersten

Als erstes Windows Mobile 6.5-Handys wurde das LG-GM730 angekündigt. Das Gerät bietet mit einem 3 Zoll großen Touchscreen, 5-Megapixel-Kamera, GPS und WLAN eine State-of-the-Art-Ausstattung. Wenn es im zweiten Quartal auf den Markt kommt, wird sich darauf allerdings noch Windows Mobile 6.1 befinden, denn Microsoft will den Nachfolger erst in der zweiten Jahreshälfte veröffentlichen. Das LG-Handy soll sich dann auf die neue Version aktualisieren lassen. Von Microsofts neuer Honigwaben-Oberfläche, die Windows Mobile für die Nutzung mit Touchscreens auf die Höhe der Zeit holt, werden die Nutzer aber auch nach dem Update vermutlich nicht viel merken. Denn LG hat mit 3D S-Class ein eigenes User Interface aufgesetzt.

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Windows bei HTC

Auch HTC hat mit dem Touch Diamond2 und dem Touch Pro2 zwei Smartphones für Windows Mobile 6.5 in Aussicht gestellt. Bei beiden Geräten handelt es sich um HSPA-Phones mit Touchscreen, WLAN und GPS. Während das Pro2 jedoch über eine QWERTZ-Tastatur verfügt, erfolgt die Eingabe beim Diamond2 nur über den Bildschirm. Wie LG verpasst auch HTC den beiden Geräten eine eigene Benutzeroberfläche - genannt TouchFlo 3D.

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Zukunftsausblicke bei Sony Ericsson

Für etwas Verwirrung sorgte Sony Ericsson (SE) mit dem Idou (sprich "Eidu"). Mit der Ankündigung, ein Handy mit großem Touchscreen und 12-Megapixel-Kamera vorstellen zu wollen, zog der Hersteller die Aufmerksamkeit auf sich. Doch viel mehr wollte Sony Ericsson zu dem Gerät noch nicht verraten. Das Idou - wobei es sich nur um einen Konzeptnamen handelt - soll in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen, auf Symbian basieren und die Ära einer neuen SE-Handy-Generation unter dem Konzept "Entertainment Unlimited" einläuten. Es könnten mehrere Geräte wie das Idou mit unterschiedlichem Fokus vorgestellt werden, ließ der Hersteller verlautbaren. Konkrete Ankündigungen blieben allerdings aus. Daneben zeigte Sony Ericsson das neue Walkman-Handy W995 und die Download-Plattform Playnow.

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Samsung Omnia-Nachfolger

Ebenfalls auf Symbian basiert Samsungs zweites Handy der Omnia-Reihe, das HD. Das HSPA-Gerät verfügt natürlich ebenfalls über einen Touchscreen (basierend auf AMOLED-Technologie). Nennenswert ist, dass die 8-Megapixel-Kamera erstmals auch HD-Videos mit 720p aufnehmen kann. Statt Windows Mobile, wie beim Omnia i900, setzt Samsung beim HD nun allerdings auf Symbian und die selbst entwickelte TouchWiz-Oberfläche.

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8-Megapixel-Debüt bei Nokia

Während 8-Megapixel-Handys bei Samsung und Sony Ericsson keine Neuheit mehr sind, hat nun auch Nokia auf dem Mobile World Congress sein 8-MP-Debüt gegeben. Das N86 ist mit einem Weitwinkelobjektiv von Carl Zeiss, einem mechanischem Auslöser, einem optischen Bildstabilisator und zwei LED-Blitzlichtern ausgestattet. Dafür, dass die Fotos auch auf dem Display gut aussehen, soll ein 2,6 Zoll großes OLED-Display sorgen.

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Dünnstes Smartphone

Die bemerkenswertere Ankündigung von Nokia ist allerdings das E55, das der finnische Hersteller als derzeit "dünnstes Smartphone der Welt" bewirbt. Das E55 misst 116 x 49 x 9.9 mm und bringt trotz Candy-Bar-Format eine vollständige QWERTY-Tastatur unter. Neu ist auch ein E-Mail-Client mit einer direkten Anbindung an Microsoft Exchange und Lotus Notes - eine deutliche Kampfansage an die Blackberry-Business-Geräte von RIM.

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Mega-Trend Navigation

In vielen neuvorgestellten Handys gehört GPS mittlerweile zum Standard. Zusammen mit Anwendungen wie Google Maps oder Nokia Maps wird so eine Navigation für Fußgeher möglich. Fotos von der internen Kamera können mit Geotags aufgenommen werden, womit der Ort der Aufnahme gespeichert wird. Die Gemeinschaftsunternehmung Garmin-Asus bietet mit den nüvifones Geräte an, die über noch umfangreichere Navi-Features mit location-based Services verfügen. In Barcelona neu präsentiert wurde das M20 mit einem 2,8 Zoll großen Touchscreen, WLAN, einer 3-Megapixel-Kamera und Windows Mobile 6.1.

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Alles dreht sich um die Apps

Begleitend zu den neuen Geräten wurden auch neue Online-Shops nach dem Vorbild von Apples AppStore angekündigt. So wird der Windows Marketplace fixer Bestandteil in Windows Mobile 6.5 sein. Laut Microsoft soll der Shop mit rund 20.000 Apps starten. Googles Android Market hat bereits im Herbst seine Pforten für kostenlose Anwendungen geöffnet. Zum Event in Barcelona gingen nun auch Bezahl-Applikationen - vorerst in den USA und Großbritannien - an den Start. Weitere Länder sollen in Kürze folgen. Samsung hat mit dem Application Store einen Shop für mobile Anwendungen lanciert.

Nokias erweiterter Ovi-Store soll im Mai starten und auf neuen Geräten vorinstalliert sein. Wie Apple wollen die Finnen 30 Prozent der Einnahmen behalten. Blackberry-Anbieter RIM soll im März sein voriges Jahr angekündigtes Application Center öffnen und für Symbian-Geräte bietet PocketGear einen Marktplatz an. Apple ist allerdings der einzige Hersteller, der den Download auf sein Handy offiziell ausschließlich vom eigenen Store aus erlaubt. (Birgit Riegler/ derStandard.at, 22. Februar 2008)

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