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Die österreichischen Biathlon-Herren (v.l.) Simon Eder, Daniel Mesotitsch, Fritz Pinter, Christoph Sumann und Dominik Landertinger.

Foto: APA/Schlager

Pyeongchang/Südkorea - Österreichs Biathleten haben am Wochenende zum Abschluss der WM in Südkorea eine Medaille anvisiert. Nicht nur im Massenstart am Samstag (9:15 Uhr MEZ), sondern vor allem in der Staffel am Sonntag (11:15/jeweils live ORF1) scheint Edelmetall realistisch. In allen vier bisherigen Staffelbewerben der Saison war das ÖSV-Team auf dem Podest gelandet. "Eine Medaille ist das klare Ziel - das ist keine Frage", bestätigte Schlussläufer Christoph Sumann in Pyeongchang.

Die härtesten Konkurrenten des ÖSV-Teams kommen aus Norwegen, Schweden, Deutschland und Russland. Auch die Franzosen haben mit dem WM-Titel in der Mixed-Staffel Selbstvertrauen getankt. "Die Norweger sind eindeutiger Favorit. Aber eine Staffel hat eigene Gesetze", betonte ÖSV-Trainer Reinhard Gösweiner. Schon in den ersten beiden Saisonbewerben in Hochfilzen hatte das Team um Superstar Ole Einar Björndalen das Podest verpasst.

"Von Anfang an dabei sein"

"Entscheidend ist es, von Anfang an dabei zu sein und keinem Rückstand hinterherlaufen zu müssen", erklärte Gösweiner. Das war Startläufer Daniel Mesotitsch bisher stets eindrucksvoll gelungen. An wen der Kärntner übergibt, war vorerst aber offen. Die Aufstellung will das Trainerteam erst nach dem Massenstart bekanntgeben. Sollte er dort seine Fitness unter Beweis stellen, dürfte Simon Eder auf Kosten von Fritz Pinter mit Sumann, Mesotitsch und Jungstar Dominik Landertinger die Staffel bilden.

Läuferisch hatten sich die Österreicher im bisherigen WM-Verlauf in Topform gezeigt. "Bis jetzt ist uns allerdings der Schießstand zum Verhängnis geworden", gestand Gösweiner. Sein Team war mit den schwierigen Windbedingungen überhaupt nicht zurechtgekommen. Vorhersagen für das Wochenende sind schwierig, zumal das Wetter in Korea sehr schnell umschlägt.

Neben den Bedingungen werden die Nerven mitentscheidend sein. "Angst vor der Medaille haben wir sicher nicht", versprach Sumann. "Die darf man auch nicht haben." Im Vorjahr in Östersund hatte sich der 33-jährige Steirer im Zielsprint um WM-Bronze um 0,4 Sekunden dem deutschen Schlussläufer Michael Greis geschlagen geben müssen. Damals war das ÖSV-Team aber noch lange nicht dort, wo es im Moment steht - an der Spitze des Staffel-Weltcups.

"Stabiler als im Vorjahr"

"Wir sind deutlich stabiler als im Vorjahr. In der Staffel ist das besonders wichtig", meinte Gösweiner, der seinen Schützlingen schon im Massenstart viel zutraut: "Alle vier Starter haben die Fähigkeit, ganz vorne hineinzulaufen." Eder profitiert von seiner Schnelligkeit beim Schießen, Mesotitsch von seiner Konstanz, Landertinger und Sumann von ihren läuferischen Qualitäten.

Landertinger hatte bei der WM bereits am Dienstag aufgezeigt, indem er trotz Krankheit im Einzelbewerb auf Rang sechs gelaufen war. Mittlerweile ist der 20-jährige Tiroler - Shooting-Star der laufenden Saison - wieder in Vollbesitz seiner Kräfte. "Der Massenstart liegt mir, die Strecke liegt mir. Jetzt muss ich nur noch ein gutes Rennen laufen", meinte Landertinger, der Edelmetall nach bisher drei Podestplätzen im Weltcup durchaus für möglich hält. "Da muss aber natürlich alles passen."

Ihre bisher letzte Medaille hatten die ÖSV-Biathleten bei der Heim-WM 2005 in Hochfilzen mit Bronze in der Staffel geholt - in der Besetzung Mesotitsch, Pinter, Wolfgang Rottmann, Sumann. Die jüngste Einzelmedaille liegt noch länger zurück: Im 20-km-Bewerb von Oslo 2000 hatten Rottmann und Ludwig Gredler einen Doppelsieg gefeiert. Dieser war damals eine echte Sensation - Medaillenzuwachs am Wochenende in Pyeongchang wäre es nicht. (APA)