Wien - Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) erklärte am Donnerstag, dass der Prüfbericht des Rechnungshofes zu den Austrian Research Centers (ARC) "einen Schlussstrich unter die sehr problematische Entwicklung, die die ARC bis 2006 genommen haben" , ziehe. Die meisten Empfehlungen des Rechnungshofs seien umgesetzt oder würden sich gerade in Umsetzung befinden.
Der Prüfbericht habe etwa bei der Finanzplanung "gravierende Fehlannahmen" festgestellt. Heftige Kritik gab es auch am nunmehrigen Dritten Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ), der zunächst Geschäftsführer einer ARC-Tochter, dann ARC-Prokurist war.

VP-Rechnungshofsprecher Hermann Gahr fordert "eine Klarstellung" rund um die Vorkommnisse bei den ARC. Es sei "erstaunlich, dass es bis heute keine öffentliche Klarstellung" durch Graf gegeben habe: "Seibersdorf war offenbar ein Selbstbedienungsladen für FPÖ-Gagen- und Abfertigungskaiser."

Der FPÖ-Rechnungshofsprecher Manfred Haimbuchner, spricht hingegen von "völlig haltlosen" Vorwürfen gegen Graf. Die "Hetzkampagne" gegen den Dritten Präsidenten breche völlig in sich zusammen. (APA, red, DER STANDARD, Printausgabe, 20.1.2009)