Harare - Simbabwes umstrittener Präsident Robert Mugabe hat am Donnerstag 24 Vize-Minister und Staatssekretäre der neuen Koalitionsregierung vereidigt. Die Zeremonie fand ohne den für das Amt des stellvertretenden Agrarministers vorgesehenen weißen Farmer Roy Bennett statt, der weiter in Haft ist. Der prominente Politiker von der Bewegung für demokratischen Wandel (MDC) war am vergangenen Freitag unter dem Vorwurf des Landesverrats festgenommen worden.

Neue Vorwürfe

Bennett (52) ist Parteigänger des neuen Ministerpräsidenten Morgan Tsvangirai, der mit dem langjährigen autokratischen Präsidenten Mugabe eine Regierung der Nationalen Einheit eingegangen ist. In der vergangenen Woche waren bereits 36 Minister vereidigt worden. Nachdem die Beschuldigungen gegen Bennett mehrfach umformuliert wurden, sah er sich zuletzt dem Vorwurf ausgesetzt, er habe das Land unerlaubt verlassen wollen.

Der bisherige Oppositionsführer Tsvangirai hatte nach monatelangen Verhandlungen einer Koalition mit Mugabe zugestimmt. Der seit fast drei Jahrzehnten herrschende Präsident, der am Samstag 85 Jahre alt wird, hat weiter die wichtigsten Hebel der Macht in seiner Hand. Das einst wohlhabende Simbabwe ist ökonomisch ruiniert und wird derzeit auch von einer Cholera-Epidemie heimgesucht. (APA/dpa)