Mexiko-Stadt - Frauen, die sich an der Universität im mexikanischen Zacatecas um einen Studienplatz bewerben, müssen dafür einen ganzen Fragenkatalog zu intimsten Details ihres Sexuallebens beantworten. Unter anderem will die Universität wissen, in welchem Alter die Bewerberinnen erste sexuelle Kontakte hatten, wieviele PartnerInnen sie bereits hatten, wann sie ihre Menstruation haben, ob sie schwanger sind, Ausfluss haben und schon einmal abgetrieben haben.

Der medizinischen Versorgung der Frauen wegen

Ein Vertreter der Universität bestätigte am Mittwoch, dass der Fragenkatalog angehenden Studentinnen bereits seit drei Jahren vorgelegt wird. Der Leiter der Universitätsklinik, Juan Carlos Olivas Chavez, verteidigte die Praxis. In Mexiko sei die Gefahr, sich an einer Geschlechtskrankheit anzustecken, sehr hoch, sagte Olivas. Die Informationen dienten dem Krankenhaus als Grundlage bei der medizinischen Versorgung der Studentinnen. Sie seien kein Entscheidungskriterium im Auswahlverfahren, versicherte er.

Frage der Selbstachtung

Die Leiterin des Studentinnen-Dienstes der Uni, Leticia Torres, kritisierte dagegen das Vorgehen. Es sei eine Frage der "Selbstachtung", derartige Fragen abzulehnen. (APA/Ag.)