Ganz heilbar scheint die "Megapixelmanie" in der digitalen Hobbyfotografie nicht zu sein. Auch wenn die Hersteller bereits offen zugeben, dass ein Mehr an Bildpunkten (Pixel) in kleinen kompakten Kameras nicht automatisch eine entsprechend bessere Bildqualität bedeutet.

Nicht weniger und nicht mehr

Dass in der Frühjahrskollektion des japanischen Kameraherstellers Canon dennoch ausschließlich Geräte mit zehn und zwölf Megapixel Auflösung präsentiert werden, geht auf das Konto der Konsumenten: "Produkte darunter sind schwer vermarktbar, da Megapixel von den Kunden gewünscht werden", begründet Michael Lukschander von Canon Österreich. Kompaktgeräte mit mehr als zwölf Megapixel allerdings auch nicht. Was aber mehr der Technik zuzuschreiben ist. Denn um mit gesteigerter Bildauflösung maximale Ergebnisse zu erzielen, müssten die Objektive vergrößert werden - was die Hosentaschentauglichkeit der Geräte konterkarieren würde. Auch das sogenannte Bildrauschen (sichtbar in Form von Helligkeitsschwankungen oder Farbflecken auf Bildern) nimmt zu.

Motiverkennung

Canon und Mitbewerber konzentrieren sich daher auf sinnvolle Funktionen für bessere Fotos. Wie etwa die bei Canon genannte Scene Detection Technology, die in allen neuen Modellen integriert ist. Die Technik nimmt dem Nutzer die händische Auswahl aus einer Vielzahl unterschiedlicher Motivprogramme wie etwa Porträt, Landschaft oder Nahaufnahme ab. Ein Dienst, den Hobbyknipser honorieren. Denn Studien zufolge sind Konsumenten bereit, für kompakte Produkte mit hoher Qualität und einfacher Bedienung mehr zu zahlen.

Neuheiten

Zu den Frühjahrsneuheiten bei Canon gehört die Powershot SX 200, eine kompakte Zoomkamera mit 12fach-Weitwinkelzoom (28 bis 338 Millimeter entsprechend Kleinbild) und die Powershot D10, die laut Hersteller bis zu einer Tiefe von zehn Metern wasserdicht ist und auch noch bei minus zehn Grad Celsius funktioniert. (kat/ DER STANDARD Printausgabe, 19. Februar 2009)