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Der Einbruch im Berliner Kaufhaus KaDeWe gibt Rätsel auf

AP Photo/Michael Sohn

Berlin - Der spektakuläre Einbruch ins Berliner Kaufhaus KaDeWe vom 25. Jänner 2009 galt fast als geklärt. Doch nun kommen für die Kriminologen Probleme im Doppelpack daher: Bei zwei der drei mutmaßlichen Täter dürfte es sich nämlich um eineiige Zwillinge handeln, wie Spiegel online am Mittwoch berichtete. Zwar gebe es keine offizielle Bestätigung dafür, dass die 27-jährigen Brüder Abbas und Hassan O. eineiige Zwillinge seien, doch sie sähen einander zum Verwechseln ähnlich.

Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, wird die im Kaufhaus auf einem Handschuh als Beweismittel sichergestellte DNA-Spur, die zu den Tätern führte, möglicherweise unbrauchbar. Denn bei kriminaltechnischen Routineverfahren werden DNA-Spuren nicht so genau ausgewertet, dass man jene von eineiigen Zwillingen unterscheiden kann. Unter Laborbedingungen ist eine exakte Zuordnung zwar möglich, doch das Verfahren dazu ist noch nicht so weit ausgereift, dass die Ergebnisse vor deutschen Gerichten als Beweismittel zugelassen sind.

Abbas und Hassan O. wird vorgeworfen, mit einem dritten Komplizen Schmuck und Uhren im Wert von mehreren Millionen Euro gestohlen zu haben. Sie sollen über eine Leiter auf ein Vordach des Kaufhauses geklettert, durch ein Fenster eingestiegen sein und Schränke und Vitrinen aufgebrochen haben. Erst in der Früh entdeckte ein Wachmann den Schaden. Von den Wertgegenständen und dem dritten Verdächtigen fehlt nach wie vor jede Spur. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 19.2.2009)