Die Filmindustrie in Hollywood kann in diesem Jahr trotz Wirtschaftskrise mit einem leichten Aufschwung rechnen. Die Los Angeles Economic Development Corp. (LAEDC) prognostiziert für 2009 in einem aktuellen Bericht einen Stellenzuwachs von rund 1.000 Jobs und weiteren 2.000 im kommenden Jahr. Ausschlaggebend dafür sollen vor allem Zuwächse bei den Kinobesuchern - im In- und Ausland - sowie der Ausbau und die Verbreitung von 3D-Kinos sein. Hinzu komme ein Wachstum im Bereich Kabel-TV-Produktion, so LAEDC-Chef-Ökonom Jack Kyser. Der Wirtschaftsexperte bewertet Hollywood in seinem Industriebericht mit der Note B-plus für 2009. Vergangenes Jahr hatte Kyser der Traumfabrik nur ein C-minus ausgestellt.

"Die Zunahmen an den Kinokassen und der Bereich Kabel reichen aus, um die Unsicherheiten für dieses Jahr auszuräumen"

Die Gesamtbelegschaft in Hollywood wird laut der Prognose dieses Jahr um 0,8 Prozent auf rund 126.000 Arbeitskräfte zulegen. 2008 hatte es ein Minus von drei Prozent gegeben. "Die Zunahmen an den Kinokassen und der Bereich Kabel reichen aus, um die Unsicherheiten für dieses Jahr auszuräumen", so Kyser gegenüber Daily Variety. 2009 habe bereits mit einem starken Start begonnen.

Piraterie

Als negative Einflüsse ortet der Ökonom die einsetzende Rezession und die dadurch entstehenden Auswirkungen auf die Werbeaufträge. Hinzu kämen Kürzungen in verschiedenen Fachabteilungen der Filmstudios, Stellenkürzungen von Medienkonzernen und eine Abschwächung bei Finanzierungen von außerhalb. Auch das schwächelnde DVD-Geschäft und das Problem der Piraterie wird der Filmwirtschaft in diesem Jahr weiter zusetzen.

Die Schaffung neuer Impulse bzw. Steuervergünstigungen in Kalifornien könnten laut Kysen auch deutliche Spuren im Showbusiness hinterlassen. Derzeit wird darüber seitens der Politik noch diskutiert. Die erwarteten Zuwächse bei den Arbeitsplätzen sind zwar erfreulich, aber im Vergleich zu dem massiven Einbruch zwischen 1999 und 2003 allerdings nur marginal. In diesem Zeitraum schrumpfte die Belegschaft in Hollywood von 146.000 auf 113.600 Mitarbeiter. Grund dafür waren unter anderem die sogenannten "Runaway Productions" - immer mehr Filmschaffende und kehren den Studiozentren den Rücken und verlagern ihre Arbeit an andere Orte mit teils günstigeren Produktionsbedingungen. (pte)