Wien - Der von der Wiener Ärztekammer vergebene Paul-Watzlawick-Ehrenring 2009 geht an Aleida Assmann. Die deutsche Kulturwissenschafterin sei "eine herausragende Wissenschafterin, hat neue Forschungsfelder begründet und aufgetan und versteht sich als politische Wissenschafterin. Sie ist Humanistin und kritische Vordenkerin", begründet Jury-Vorsitzender Erhard Busek am Mittwoch in einer Aussendung die Entscheidung.

Für Ärztekammerpräsident Walter Dorner ist das wissenschaftliche Oeuvre Assmanns, "das sich zu einem beträchtlichem Teil dem Phänomen des kollektiven Gedächtnisses und der kollektiven Erinnerung widmet, eine tief gehende und nachhaltige Auseinandersetzung mit den Phänomenen der gesellschaftlichen Verdrängung und gleichzeitig notwendige Aufarbeitung der eigenen Geschichte". Assmann wird den Preis am 30. März 2009 in Wien entgegennehmen und am selben Abend im Rahmen der Wiener Vorlesungen ihre "Ehrenrede" zu Paul Watzlawick "Auf dem Weg zu einer europäischen Gedächtniskultur" halten.

Die Auszeichnung wurde 2008 von der Wiener Ärztekammer in Hommage an den österreichischen Psychoanalytiker, Sprachwissenschafter und Philosophen Paul Watzlawick (1921-2007) ins Leben gerufen. Erster Preisträger war der in den USA lebende, aus Österreich stammende Kommunikationswissenschafter und Soziologe Peter L. Berger. (APA)