Mistelbach - Es ist ein "unglaubliches Glücksgefühl, die Leinwand mit Farbe zu besudeln", erinnert sich Hermann Nitsch an einstige Malaktionen. Von 15. bis 17. Mai wird nun die 56. und bisher größte Malaktion im Nitsch-Museum stattfinden, kündigte Kurator Wolfgang Denk bei einer Pressekonferenz an. Die Farbpalette der "verspritzten und verplanschten" Flüssigkeiten öffne sich jetzt neuen Dimensionen.

"Ich werde mich wie die alten Meister mit dem Lichtspektrum der Farbe auseinandersetzen", erklärte Nitsch, der in Referenz auf das Werk eines anderen großen Meisters - Anton Bruckners 9. Symphonie - die Ägyptische, eine Symphonie für großes Orchester und Chor komponierte. Am 4. Juli feiert sie, dirigiert von Peter Jan Marthé, Weltpremiere.

Zur nachhaltigen Absicherung von Nitsch-Museum und Museum Lebenswelt wurde das Museumszentrum Mistelbach mit 1. Jänner in die Niederösterreichische Kulturwirtschaft GmbH eingegliedert. Die Stadt bleibt Anteilseigner (49 Prozent) und bestreitet ein Fünftel der jährlichen Fördersumme von einer Million Euro. (kafe/ DER STANDARD, Printausgabe, 19.2.2009)